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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stehwelle



Heros2110
25.08.2005, 22:56
Moin moin zusammen,

Habe da mal zwei Fragen:
1.
Gibt es irgendwo im Netz eine Anleitung zum einstellen der Stehwelle an Anlagen im 4m und 2m Band Bereich. Über Hinweise und Links dies bezüglich würde ich mich freuen.

und 2.
Habe in unserer Dienststelle ein interresantes Geät entdeckt. Sieht nach einem Stehwellen Messgerät aus. Unterlagen kann ich dazu leider nicht finden. Zumindest aber hat das Ding einen Antennen Eingang und Ausgang. Sowie 2 analoge Meßeinrichtungen- mit der Aufschrift Power und SWR. Desweitern befindet sich in der Mitte ein Poti.
Das Ganze trägt die Beschriftung: TTC / Model C-3005
Unter GOOGLE konnte ich nicht dazu finden. Handelt es sich vieleicht sogar um ein Stehwellenmeßgerät für den BOS Bereich?
Gruß

felix000
25.08.2005, 23:11
Soweit ich weiß gibt es für den BOS-Bereich keine Stehwellenmessgeräte, das Einstellen der Stehwelle erfolgt am Messplatz. Die kleinen kompakten Geräte sind meistens für den CB-Funk.

Heros2110
25.08.2005, 23:20
Nun gut.

Wie läuft das denn dann bei Feststationantennen in der Unterkunft. Irgendeine Möglichkeit muß es doch geben, die Stehwelle zu messen und zu korrigieren?

gruenerelch
25.08.2005, 23:27
Wieso soll es keine Stehwellenmeßgeräte für 4m + 2m geben ? Dann ist meins vermutlich ein Sonderfall. Wäre auch unlogisch eine Stehwelle am Meßplatz einstellen zu wollen, denn mit dem Meßplatz fährt mann eher selten Spazieren...

Michael

Joe aus Hö
26.08.2005, 07:50
Natürlich gibt es Stehwellenmessgeräte für das BOS- Band; zwar nicht speziell ein "BOS - Stehwellenmessgerät" (sonst wäre es unbezahlbar ) aber die meisten Profi- Geräte gehen bis 1 GHZ .

~Joe~

oszillator
26.08.2005, 09:23
Hallo Heros2110,

ich versuche das mal einfach zu erklären:

Du erzeugst in der Endstufe des Senders Energie, die zur Antenne fließt. Sie soll dort möglichst gut abgestrahlt werden. Ist die Antenne aber nun nicht so gut angepasst, so wird nicht alle Energie abgestrahlt. Da sich aber Energie nicht in Luft auflösen kann, wird diese Energie von der Antenne reflektiert ( sie kann sie ja nicht abstrahlen, da sie nicht richtig abgestimmt ist ) und läuft im Kabel zurück zur Endstufe. Du hast also 2 Wellen auf der Leitung: eine ZUR Antenne und eine VON der Antenne. Die rücklaufende Energie erhitzt dann in der Endstufe die Transistoren, wird also in Wärme umgesetzt. Deshalb rauchen die Endstufen ab, wenn man keine Antenne am Ausgang hat und sendet.

Man muss nun versuchen, die rücklaufende Welle so KLEIN wie möglich zu machen, da dann ja ein Maximum abgestrahlt wird. Man stellt das ( meist ) linke Messgerät mit dem Poti auf Vollausschlag. Das ist die Energie ZUR Antenne , das ( meist ) rechte Messwerk zeigt dann die zurücklaufende Energie. Die Antenne ist optimal, wenn dieses praktisch NULL anzeigt.


Ich hoffe, ich habe es etwas verständlich erklärt!

Viele Grüße
Wolfgang

datmartin
26.08.2005, 11:15
wow! oszillator!
Gut erklärt!

Stehwellenmessgeräte gibt es für verschiedene Freq-Bereiche. Die wirklich guten messen neben der Ausgangsleistung des Gerätes (FuG 8 - 10W) auch die reflektierte Leistung und die effektive Sendeleistung.

Diese kann von einem zum anderen Kanal schon unterschiedlich auf der Antenne aussehen. Darum ist es wichtig darauf zu achten, was man machen möchte.

Will man 2m&4m Kombiantennen nutzen, sollte man die von Kathrein nehmen, die kann man über Potis im Antennenfuss anpassen.

Mehrbereichsantennen sind meist nur für ein Band geeignet, aber für ein grösseres "Kanalspektrum" auf diesem.

Um Antennen für einen Bereich optimal einzustellen, werden sie u.U. auch einfach abgesägt. Die optimale Länge lässt sich ja aus der Frequenz und Lambda errechnen.

z.B. 4m Band, Lambda-Viertel und eine Frequenz von 85,275 MHz.

ergibt 300 : 85,275 = 3,51
nun noch Lambda/4 also alles durch 4 = 0,88

Deine Antenne für das Oberband auf Kanal 410 müsste also 0,88m lang sein.

Und die Antenne kann noch so gut und angepasst sein. Die Stehwelle wird zum absoluten Grauen, wenn die Kabel und die Stecker nicht i.O. sind. Das gleiche gilt für den Einbauwinkel und die damit verbundene Abstrahlcharakteristik. Aber das wäre hier zuviel Antennenbautheorie ;-)

Weitere hilfreiche Tips unter: http://www.amateurfunk.de/

vg Martin

DaRake
26.08.2005, 11:50
Hallo Martin,

richtiges Beispiel, aber da meist das Unterband zum Senden genutzt wird, sollte man die (Sende-)Antenne auch auf das Senden abstimmen und nicht auf den Empfang...

Gruß
Sebastian

datmartin
26.08.2005, 12:05
*gg* stimmt!

Ich gehe mal davon aus, dass die meisten hier vlt. eher was zum "hören" brauchen. *duck*

hoffentlich muss ich nun nicht noch erklären, wo die 300 in der Rechnun her kommt. Hab keinen Nerv noch was über Lichtgeschwindigkeit und quasi optische Ausbreitung zu referieren. ;-)

Heros2110
26.08.2005, 14:46
Jo, vielen Dank erstmal soweit.
So komme ich erstmal weiter.
Jetzt wäre nur noch Punkt zwei da. Hat jemand Infos zu dem o.g. Gerät?

Joe aus Hö
26.08.2005, 15:29
Salve !

Wenn man nach dem Hersteller TTC sucht kommen Seiten von TischTennisClubs :-) Kannst Du das Gerät mal fotografieren ?

~Joe~

datmartin
26.08.2005, 15:30
genau! oder mal die analogen anzeigen beschreiben, zeiger, skalen, beschriftung?

Heros2110
27.08.2005, 17:45
Werde morgen Nachmittag ein Bild von dem Gerät ins Netz stellen.

Heros2110
28.08.2005, 17:33
So, hier nun das Bild. Hoffe es ist scharf genug.

friend112
28.08.2005, 20:00
Hallo,

ist da sicher nirgendwo mehr ein Schalter? Oder kann man das Poti eventuell reindrücken oder rausziehen als Schalterfunktion?

Regulär würd ich die Funktion folgendermassen erklären:
1. Antenneneingang und ausgang anschließen
2. Gerät auf ausgehende Leistungsmessung stellen (das ist ebend die Frage wie...)
3. Sendetaste drücken und das Poti drehen, bis der Zeiger der rechten Anzeige auf der letzten Markierung steht
4. Gerät auf eingehende Leistungsmessung stellen (die selbe Frage wie in Punkt 2)
5. Erneut die Sendetaste drücken
6. von der rechten Anzeige die Sendeleistung und von der Linken das Stehwellenverhältniss ablesen

Mfg. friend112

Thorsten
28.08.2005, 22:28
Also, so wie ich den Stehwellenabgleich vom CB-Funk her kenne wird immer im rechten Bereich (SWR) abgelesen.
D.h., es sollte ein Verhältnis von 1:1,5 (1= Endanschlag ausgehend, 1,5= Meßwert eingehend der rechten Anzeige) oder niedriger anstehen.
Ich glaub, du hast nur gerade links und rechts verwechselt @friend112 ;-)

Joe aus Hö
29.08.2005, 08:40
Ich denke dass Gerät ist für CB - Funk; stehen auf der Rückseite noch irgendwelche Angaben ? Welche Anschlussbuchsen sind dran ? Wenn es die üblichen CB - Stecker sind ( PL - Buchse ) dann wird es wohl nur für CB geeignet sein.

~Joe~

Heros2110
29.08.2005, 11:56
Also Schalter o.ä. befinden sich dort nicht dran. Transmitter und Antennen Eingang bestehen aus den üblichen Antennensteckern wie an unseren BOS Geräten.
Was macht man denn nun mit einem solchen Gerät ohne Nachweis. Lässt sich anhand der integrierten Bauteile evtl. erkennen, für welchen Bandsalat das Ding geeignet ist?

Ebi
29.08.2005, 11:59
Also ich würde allein vom Aussehen her darauf tippen, dass das Gerät nur für CB - Funk ist.

Beschaff dir sowas :-)
Preis gebraucht: zw. 300 - 400 Euro
Ebi

oszillator
29.08.2005, 12:17
Hallo zusammen!

Also das ist ein ganz normales SWR-Messgerät. Da ist nix zum schalten oder so. Es geht so:

1) linke Seite ( TX ) mit dem Sender verbinden
2) rechte Seite mit der Antenne ( ANT ) verbinden.
3) Poti zur Sicherheit mal nach links drehen
4) Senden
5) Poti so weit nach rechts drehen, bis das linke Messgerät auf Vollausschlag steht.
6) An dem rechten Messgerät ist dann das SWR abzulesen. Je besser die Antenne ist, umso weniger zeigt das linke Messgerät an. Bei "3" ist das Verhältnis 1:3. Da wird es dann schon kritisch!

Viele Grüße
Wolfgang DK3IJ

Joe aus Hö
29.08.2005, 12:18
Ich stimme Ebi zu, das Gerät ist zu 99% nur für CB - Funk geeignet; die ganzen SWR-Messgeräte die ich kenne, ausser eben die reinen CB-Geräte, haben N - Anschlüsse.

~Joe~

Heros2110
30.08.2005, 11:46
So,
habe das Ding nun ausprobiert. Antennenein- und ausgang angeschlossen, Poti nach links, Sendetaste gedrückt. Poti soweit nach rechts gedreht bis die linke Anzeige auf dem Wert 10 stand. Entsprechend der 10 Watt Sendeleistung des FuG. Rechte Anzeige gab einen Wert von etwa 1.2 aus. Ich glaube das ist aktzeptabel.
Vielen Dank für Eure Unterstützung.

oszillator
30.08.2005, 12:31
Hallo HEROS!

Falsch!!!! Du musst das linke Messgerät auf VOLLAUSSCHLAG stellen! Also dort wo oben 100 und untendrunter 50 steht. Die Leistungsangabe ist nicht wichtig. Die rechte Skala wurde so geeicht, dass sie auf den Vollausschlag links Bezug nimmt. Es ist also ganz egal, wieviel Leistung Du hast. Wichtig ist nur: rechtes Instrument Vollausschlag!!!

Viele Grüße
Wolfgang

Joe aus Hö
30.08.2005, 12:41
Ich würde ja fast meinen Hintern drauf verwetten dass dieses Ding nicht für 4m geeignet ist. Wenn ihr ein neueres FuG 8 von Bosch ( bzw. Motorola ) dran habt und die Sendeendstufe raucht ab dann weisst Du woher das kommt ;-) Die sind sehr empfindlich...

~Joe~

oszillator
30.08.2005, 12:57
Hallo!

Also das ist etwas, was ich nicht verstehe. Wenn ich mir so ein teures MOTOROLA oder so für einige 100 ( oder kosten die sogar an die 1000? ) Euro kaufe, dann ist es ein Witz, dass da keine Schutzschaltung für defekte, abgebrochene oder fehlende Antennen drin sind. In meinem popeligen Kurzwellentransceiver für ein paar hundert Euro ist eine SWR Messbrücke drin, die bei zu schlechtem SWR die Sendeleistung auf Null reduziert. Da kannst Du senden ohne Antenne so lange Du willst. Da passiert nix. Ich verstehe nicht, wieso so teure BOS Geräte so was nicht haben sollen.

Und zu dem SWR-Gerät: das ist schon bis so 30 MHz zu gebrauchen. Aber ich habe das gleiche Gerät und habe es mal mit einem BIRD43 verglichen. Die Abweichung bei 2m ( 145 MHz) ist minimal. Ich denke, man braucht nicht den exakten SWR Wert, sondern nur einen Anhaltspunkt, ob die Antenne im Bereich liegt. Dafür ist das Ding allemal gut. Wenn Du es ganz genau wissen willst, musst Du sowieso so ein ähnliches Gerät wie den BIRD43 haben, der für jeden Frequenzbereich eigene Messköpfe hat. Ist aber dann ein teures Spiel, wenn Du einen großen Bereich abdecken willst.

Viele Grüße
Wolfgang DK3IJ

Joe aus Hö
30.08.2005, 16:36
Hallo Wolfgang,


Die Hybride ( M67742 ) sind es die nicht gerade selten sterben. Aber es ist eben leider so. Hat man sich vor 20 Jahren einen euen Fernseher gekauft ist er in der Regel 10 oder mehr Jahre gelaufen bevor er das erste mal defekt ging, heute überleben die Kisten vielleicht drei, wenns hoch kommt fünf Jahre bis entweder die Ablenkung, das Netzteil oder der HOT und dadurch noch einiges mehr an Bauteilen das zeitliche segnet. "Billige" Bauteile eben. Die guten alten Telefunken 7b sag ich da nur :-)

oszillator
30.08.2005, 17:33
Hallo Joe!

Du hast bestimmt Recht. Aber ich verstehe die Politik der Gerätehersteller nicht. Da spart man ein paar Euro für einen Ringkern mit Koppelspule über dem Ausgangskabel, deren Spannung aus der reflektierten Welle einem Regelkreis zugeführt wird, der die Treiber auf Null zieht und die Endstufe absichert. Lieber riskiert man eine teure Reparatur der Endstufe. Ich komm da nicht mit. Die Schutzschaltungen sind doch für die Hersteller Peanuts. Und wie oft drückt man versehentlich auf die Sendetaste, ohne dass eine Antenne angeschlossen ist, oder die Antenne ist innen gebrochen und man hat es nicht bemerkt oder sonst was. Das ist doch bestimmt kein Fall, der nur alle 50 Jahre mal eintritt. Könnte ich mir halt vorstellen. Bin aber kein Mann vom Fach.

Aber wir kommen vom Thema ab! Verflixt! Hab schon wieder zu viel geschrieben! Na ja, habe eben noch Ferien!

Viele Grüße
Wolfgang

Heros2110
31.08.2005, 11:53
Habe noch mal die Stehwelle gemessen nach der Korrektur. Habe jetzt auch richtig gemessen. Alles einwandfrei. Es handelte sich übrigens um ein FuG7b.
Vielen Dank an alle die mit hier geholfen haben.
Gruß

SEG-Betreuung
31.08.2005, 12:44
noch ganz kurz zu der problematik mit den 8b geräten.

nach meinem verständnis entsprechen diese geräte nicht der TR-BOS, bzw. der Rahmenrichtlinie für Mobil- und und Handsprechfunkgeräte.
in diesen TR ist nämlich eine ganz klare forderung, dass eine fehlanpassung oder ein kurzschluss des senders elektronisch abzusichern sind.
und absichern heisst bei mir nicht abrauchen, sondern fehler beseitigen und weiterfunken.

oder ist motorola nun schon wieder so groß dran, dass sie die TR-BOS nicht juckt?
oder hat da einer im PTI verschlafen diesen test zu machen bevor er seinen stempel drauf gedonnert hat auf die zulassung?

datmartin
31.08.2005, 16:32
nochmal an Thorsten(?):

Wenn Du ausgehend = 1 hast und eingehend, in dem Fall die Reflexion 1,5.... Öhm.
Dann sendest Du mit einer effektiven Sendeleistung von Sendeleistung mal -0,5! Also ganz beschi....

so long

Thorsten
31.08.2005, 17:14
ja ne, so wars ja nicht gemeint:


es sollte ein Verhältnis von 1:1,5 (1= Endanschlag ausgehend, 1,5= Meßwert eingehend der rechten Anzeige) oder niedriger anstehen.

Ich hätte statt der 1 auch x sagen können.
aber x:1,5 sieht so blöd aus.
Auf jeden Fall ist mit der Stelle vor dem Doppelpunkt ":" der Endanschlag beim Senden gemeint.

oszillator
31.08.2005, 19:48
Hallo !

Also wenn das SWR 1:1,5 ist beträgt die rücklaufende Leistung 4%. Bei 1W Ausgangsleistung kommen also 0,04W zurück. Das ist absolut OK und durchaus gebräuchlich!

Wenn s das Stehwellenverhältnis ist, gilt für die rücklaufende Leistung

r = ( s-1) hoch2 : ( s+1 ) hoch 2

Setzt man für s 1,5 ein ( 1:1,5 ), so erhält man genau die 0.04 W
Also null Problemo! Die Antenne ist gut!


Viele Grüße
Wolfgang