PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gefahrguteinsatz



Teletector
26.04.2005, 13:29
Hallo zusammen!

Folgendes:

Bei einem Gefahrguteinsatz / Übung liegen mehrere Fässer oder sonstige Behälter auf der Fahrbahn / Lagerhaus usw.

Uns ist aufgefallen das beim Einsetzen der Trupps unter CSA folgendes Problem auftritt:
Trupp 1 sichtet einen Teil des Gefahrguts und übermittelt die Stoffnummern an die EL.
Trupp 1 geht aus dem Einsatz und Trupp 2 soll die Arbeit fortführen. Da diese dann verschiedene Fäßer nochmal untersucht haben ging Zeit und Personal verloren.
Wie geht ihr damit um ? z.B kennzeichnen ( aber wie ? )

StefanK
26.04.2005, 13:40
solche einsätze sind sehr personal intensiv also müssen mehr als 2trupps da sein ;)
bei uns kommt bei sowas der gerätezug (TLF,RW) und dann noch der ABC Zug (Erkunder, Dekon P evtl LF) dann hast genug zeit und personal. Kennzeichnen ist so ne sache da man ja nicht weis wie der Stoff reagiert man solte vorne anfangen und dann nach hinten durcharbeiten und dem 2. trupp mitteilen wo man aufgehört hat

Matze81
26.04.2005, 14:46
Da könnte man dem ersten Trupp doch einen dicken Edding o.ä. mitgeben, daß er die Packstücke gut sichtbar beschriftet. Oder der erste Trupp teilt dem zweiten einfach kurz mit, um was es sich jeweils handelt.

Zentrale Leitstelle
26.04.2005, 16:24
Hallo!

Wir machen das so, dass der 2. Trupp (ablösende Trupp) bis hin zum arbeitendem Trupp (1. Trupp), also zur Einsatzstelle direkt vordringt und da dann die "Übergabe" gemacht wird. Eine gute Absprache ist hier notwendig. Mit Kennzeichnung hast du nicht viel Möglichkeiten. Könntest höchstens die Stellen an denen das Gefahrgut austritt, in Abschnitte einteilen...

So haben wirs auch schonmal gemacht..

Zum Personal bleibt zu sagen, dass mindestens bei solchen Szenarien immer der G-ABC Erk., Dekon-P, GW.G2 und noch mindestens eins bis zwei LF's mitfahren. Du hast also minimum immer 6 Leute, sprich 3 Trupps. Aber auch dort kannst du sehr schnell an deine Grenzen stoßen...

Gruß

-Z L-

Maddin
26.04.2005, 23:10
hallo

das einfachste bei solchen Einsätzen ist immer die direkte absprache, zwischen dem "alten" und dem "neuen" Trupp vor Ort oder auch an der Absperrgrenze.

so kann man nicht nur klarmachen welche Fässer mann schon nachgeschaut hat, sondern auch was noch zu beachten ist (Rutschgefahr in einem bestimmten bereich,.....)

@stefanK

Bei uns (Stützpunkt mit G-ABC-Zug) sollen bei stichwort Gefahrgut immer LF16/12, GW-G, ELW, TLF 16/25, GW-N (Dekon P) und DMF (Dekon P/G), ABC-Erk.1 , Erk.2 ausrücken. jedoch hast du nie alle Fahrzeuge voll besetzt . In der Anfagsphase (ca 1/2h nach eintreffen) hast du nunmal meistens nicht mehr als 2 Trupps zur verfügung wovon einer auch noch Rettungstrupp ist. alle anderen sind damit beschäftigt Absperrgrenzen sichtbar zu machen und Geräte bereitzustellen bzw. den Dekonplatz aufzubauen.

Gruß Maddin

Teletector
27.04.2005, 00:11
Hallo,

genau das sind die Probleme die solch ein Einsatz mit sich bringt.
Bei uns wird auch meistens ein G-Zug komplett hinzugezogen.
( GWG2, GWG1, Mef-G,ELW1,GWAS,Deko Fahrzeug,MTF usw..)
Absprache ist sicher gut, aber hier fängt dann der Ärger auch schon wieder an. Wenn du 4 Trupps ausrüsten willst brauchst Du am besten pro Trupp 2 HFg,+ 1x Absperrgrenze, jeder GF vom jeweiligen Fahrzeug 2-3 Stk. zusammen schon 10 -12 Stk!
dann herscht trotz Disziplin ziemliches gequatsche und das womöglich auf einem festzugewiesenen Kanal.
Edding usw. bringt nicht viel ( vorgehen unter Sprühstrahl oder Regen) Aufkleber bekommst Du mit den zierliche Handschuhen nicht abgezogen und halten tun die auch nicht auf feuchtem untergrund.

Maddin
27.04.2005, 15:57
Hallo

Das thema Edding oder Aufkleber ist denke ich auch total hinfällig, aus o.g Gründen....



Original geschrieben von Teletector

Wenn du 4 Trupps ausrüsten willst brauchst Du am besten pro Trupp 2 HFg,+ 1x Absperrgrenze, jeder GF vom jeweiligen Fahrzeug 2-3 Stk. zusammen schon 10 -12 Stk!
dann herscht trotz Disziplin ziemliches gequatsche und das womöglich auf einem festzugewiesenen Kanal.



dazu kann ich nur sagen bei uns wird der einsatzstellenfunk genau aufgeteilt:
alles unter CSA Kanal 53

Schwerer atemschutz Kanal 54 (z.b. Dekon)

Rest auf Kanal 55

so kann man schon viel "gequatsche" von einander trennen

Der erste GF hat ein HfG mit Kanal 53 und leitet alle CSA-Trupps bis zum Eintreffen eines Zugführers o. ä. und sein melder hat ein HfG mit Kanal 55 bleibt darüber mit den restlichen GF (dekon, messen,...) in verbindung

nach Aufbau einer TEL haben die CSA-trupps einen festen Ansprechpartner in der TEL der Alle Informationen ( Lage, Stoffdaten, Atemschutzübewachung) sammelt bzw. dokumetiert.


und so können sich in der regel
die trupps untereinander absprechen ohne das xy mit der frage "wo sollen wir hin" einen unterbricht.....


Gruß Maddin

Flesch
27.04.2005, 18:25
Bei einer solchen Lage wäre es sinnvoll einen Gruppenführer mit Langzeit-PA und CSA vorne hinzuschicken, der nichts anderes macht als die Trupps einzuweisen und gegebenenfalls die Arbeit zu überwachen. Da er selbst NICHT körperlich arbeitet, kann er locker mind. 2 Trupps einweisen, bevor er den nächsten GF einweist etc.
Und bevor mir einer kommt mit "das hält der doch nicht aus", nur zur Info, daß die Einsatzzeiten der Bundeswehr unter Zodiak (= Bundeswehr CSA) bei schwerer körperlicher Arbeit (!) bei mind. 8 Stunden liegen! Und das ohne Unterbrechung. Ich durfte die eine oder andere Übung als "Gummisau" mitmachen...

DaRake
27.04.2005, 21:34
Original geschrieben von Flesch
Und bevor mir einer kommt mit "das hält der doch nicht aus", nur zur Info, daß die Einsatzzeiten der Bundeswehr unter Zodiak (= Bundeswehr CSA) bei schwerer körperlicher Arbeit (!) bei mind. 8 Stunden liegen! Und das ohne Unterbrechung. Ich durfte die eine oder andere Übung als "Gummisau" mitmachen...

Moment, das sind dann aber sicherlich CSA´s bei denen die Ausatemluft nicht in den Anzug geht?!

Gruß
Sebastian

Flesch
27.04.2005, 22:15
Für die, die noch nie einen Zodiak gesehen haben:

http://www.panzerbaer.de/archiv/pix/bw_ftx_thuer_loewe_2002-024.jpg

Glaub mir, ein normaler CSA ist mir wesentlich lieber als dieser Anzug....

Teletector
28.04.2005, 18:02
Hallo,

nach zahlreichen Diskussionen versuchen wir nun mal in der nächsten Übung die Gegenstände mit kleinen Fähnchen zu Markieren.
z.B ein Grünes für Kontrolliert OK, und ein rotes für Kontrolliert und Beschädigt.

Ettenhofer
29.04.2005, 14:53
Hallo,

ich möchte noch mal das Thema "ZEIT" ansprechen... 8 Stunden im CSA??? also das will ich mal sehen .... zu dem Thema des Bundeswehr dingsda.... es sieht so aus als würden diese die Ausatemluft in die Umwelt blasen und nicht wie ein FW CSA in den Anzug....??? oder sehe ich das falsch????

Ganz einfach es geht nicht der Körper würde total überhitzen in einem CSA.... "HYPERTHERMIE"

Irgendwann würde er einfach am Boden liegen und keiner wüsste warum weil die Temperarturkurve unter diesen Bedingungen extrem Steil ansteigt.....

Gruß
Chris

Teletector
29.04.2005, 15:02
Hallo,

ich denke auch das es schier unmöglich ist so lange unter nem CSA oder ähnlichem zu Arbeiten.
Wer Arbeitet den im normalen Leben 8 Stunden nonstop ohne trinken? Und das wäre sicher der fall im Bezug auf Einsatzhygiene.

Gruß

Flesch
29.04.2005, 15:47
Dann befaßt euch mal ein wenig mit der deutschen ABC Abwehr. Die sind selbst in Kuwait mehrere Stunden lang im Zodiak rumgelaufen! Ich selbst habe 6 Stunden darin verbracht. Ohne trinken. Allerdings haben die Bundeswehrmasken einen Trinkanschluß, durch den im V-Fall dann auch Flüssignahrung gereicht wird. Und einen so großen Unterschied zwischen Zodiak und CSA gibt es nicht. Ich kenne beides und ich kann sagen, da du in beiden ganz gut überhitzt.... Unabhängig von der Tragezeit. Daher sollte man auch bei der Fw diverse Möglichkeiten im Auge behalten die Arbeit so einfach wie möglich zu machen
--> vernünftige Einweisung (nix zweimal machen --> GF "an der Front")
--> im Sommer Kühlung vorbereiten (D-Rohr --> natürlich nru falls möglich) etc.