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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Intensivrespiratoren im InuVer



Mr. Blaulicht
03.04.2005, 10:40
Moin moin,

ich haben gelesen, dass teilweise auf den Intensiv-Verlegungsmobilen eine Evita zum Einsatz kommt, um Patienten möglichst schonend zu beatmen. Diese Evita ist teilweise sogar direkt in die Patiententrage eingebaut.

Meine Frage: Wie sieht die Gasversorgung dieser Intensivrespiratoren aus? Mich interessieren sowohl die Anschlüsse als auch die Flaschengrössen. Wie lange halten die Flaschen? Meine Frage kommt daher, weil ich weiss, dass die Evitas (auch andere Repiratoren) einen enorm hohen Flow haben, wenn es zur Diskonnektion kommt. Und mindestens zweimal muss ja die Luftversorgung unterbrochen werden.

Gruß, Mr. Blaulicht

PS: Ich habe die Frage unter "Hilfsorganisationen" gestellt, weil ich der Meinung bin, dass Krankentransporte und Rettungsdienst zwei verschiedene Aufgaben sind. Sollte jemand anderer Meinung sein, bin ich über ein Verschieben nach "Rettungsdienst" aber auch nicht böse.

Eschon
03.04.2005, 14:40
Das mit dem Flow verstehe ich nicht ganz, hast du Angst, du verlierst während des Umsteckens zu viel Sauerstoff/Luft ?

Das verhindert ja eigentlich die ZG-Kupplung.

Aber eine Evita4 ist natürlich schon ein sehr sehr mächtiges Beatmungsgerät, da hast du bei deine Intensivverlegungen schon entsprechende Ansprüche an das Personal, mal davon abgesehen, dass man sich überlegen muss, ob man so ein umfangreiches Beatmungsgerät wirklich während der Fahrt benötigt. Und wenn man eine so spezielle Beamtungsform unbedingt braucht, "weil der Patient ansonsten stirbt", darf auf der Fahrt natürlich gar nichts passieren, weder vom Gas, noch vom Gerät (Erschütterungen ...) noch von den ganzen anderen Rahmenbedingungen. Und wer kann schon eine Ersatz-Evita mitnehmen ;-(

Eschon

Mr. Blaulicht
03.04.2005, 15:43
Moin moin,

Original geschrieben von Eschon
Das mit dem Flow verstehe ich nicht ganz, hast du Angst, du verlierst während des Umsteckens zu viel Sauerstoff/Luft ?
Ja genau. Bei einem Flow von 200l/min ist eine 1l-Flasche nach einer Minute nicht mehr zu gebrauchen.


Original geschrieben von Eschon
Das verhindert ja eigentlich die ZG-Kupplung.
Was ist das?


Original geschrieben von Eschon
Und wer kann schon eine Ersatz-Evita mitnehmen ;-(
Ich hoffe doch mal, dass so was auf jedem Krankenwagen dabei ist, wenn alle Stricke reisen: Der Ambubeutel

Gruß, Mr. Blaulicht

Lauschi
03.04.2005, 21:49
Hi,

frag doch mal bei www.itw-muenster.de vielleicht haben die Informationen für dich.
Wir haben im RTW die Möglichkeit eine Evita anzuschliessen, aber das ich noch nie vorgekommen. Bis jetzt wurde immer der Oxylog 1000 verwendet und wenn alle stricke reißen, wie Gesagt der Ambu-Beutel...

Bei einer Diskonnektion hat die Evita einen hohen Flow das habe ich oft genug auf der Intensiv mitbekommen, aber wie viel kann ich dir auch nicht sagen.


Gruß Michael

Eschon
03.04.2005, 22:49
Also das mit dem Flow verstehe ich dennoch nicht:

Wenn du die Evita von der Gasversorgen trennst, dann kann ja nur der Restdruck der im Gerät ist entweichen. Gas bzw Sauerstoff aus der Flasche kann ja nicht raus, deine Gasanschlusskupplung / -dose hat ja ein Rückschlagventil, ansonsten würde ja immer der Druck entweichen. Oder willst du das Gerät direkt an den Druckminderer anschliessen, dann kannst du ja aber nicht im Krankenhaus zuerst mal an die Zentrale Gasversorgung und dann den Patient an ein anderes Beatmungsgerät nehmen. Wie willst du denn dann die Sache mit den kleineren bzw großen Falschen im RTW/ITW realisieren.

Und zum Ambu-Beutel: Wenn ich den Patient in einem solchen Zustand habe, dass ich ihn "zur Not" auch an den Ambu-Beutel nehmen kann, warum sollte ich während der Verlegung dann ein solch spezielles Beamtungsgerät brauchen? Also nur damit ich sagen kann, wir haben eine Evita auf dem ITW denke ich, ist der Preis doch etwas zu hoch. Mal von den Folgekosten eines Intensivrespirators ganz abgesehen.

Gruß

Eschon

Mr. Blaulicht
03.04.2005, 23:09
Moin moin,

Du hast mich anscheinend nicht richtig verstanden. Ich meine den Flow, den der Repirator während der Diskonnektion am Tubus aufbringt.

Zum Ambubeutel: Jeden noch so schlechten Patienten kann ich an den Beutel nehmen, wenn mir meine maschinelle Beatmung ausfällt. Aber wir sind uns hoffentlich einig, dass ein Patient mit CPAP/ASB (z.B. PEEP =10, Pasb= 18, Fio2=0,55) von der Evita adäquater beatmet wird als von Hand mit einem Beutel.

Gruß, Mr.Blaulicht

Eschon
04.04.2005, 17:24
Aha, dachte ich mir doch, dass du etwas anderes meinen musst, als ich.

Das mit dem Ambu ist korrekt, besser als sterben, aber die Relation zum Nutzen eines Beamtungsgerätes und dem AUfwand eine Evita mit auf Reise zu nehmen muss schon gegeben sein. Und ist das wirklich bei so vielen Patienten gegeben. Es gibt ja auch akzeptable Transport-Beatmungsmaschinen (Ocylog 3000). Muss ja nicht ne einfache "Luftpumpe" sein (Oxylogg 1000).

Das mit dem Flow am Tubus kann ich dir nicht sagen, frag´ doch einfach mal bei Dräger nach, die Evita muss ja so oft gewartet werden, da kommt doch sicherlich regelmäßig der Drägermensch ins Haus.

Eschon

Etienne
04.04.2005, 18:16
Hey Leute!

Vielleicht kuckst du mal bei:

http://www.johanniter.de/org/juh/org/land/nds/leistungen/fahrdienste/itw/deindex.htm

Dort findest du mit Sicherheit Informationen zu den ITW´s der JUH Hannover.

Weitere Informationen zum Downloaden findest du hier: http://www.johanniter.de/mmo/pub/86072-WEB.pdf

Akkon Niedersachsen

Backdraft007
05.04.2005, 08:16
Ich glaube hier ists besser aufgehoben.

~~Moved~~

ICE
05.04.2005, 10:35
Also wir hatten als die Evita noch aktiv war auf dem ITW immer 2x 10l Sauerstoff und 2x 10l Druckluft - hat ewig gereicht...(kann man aber ja berechnen)...

Bezüglich der Unterbrechung der Beatmung...
Aus diesem Grund ist die Evita vom Wagen geflogen (wir mussten die Pat. mit nem Oxylog 2000 auf der Intensivstation holen).

Neuerdings ist auf der Trage ein Raphael color angebracht, ein sehr schönes Beatmungsgerät von der Firma Hamilton! Hierfür sind an der Trage momentan 1x 2l O2 und 1x 2l Luft angebracht, diese werden aber demnächst durch 10l Flaschen an der Trage ersetzt!

Außerdem: Es darf bei einer Intensivverlegung NICHT passieren, dass der Beatmungsschlauch vom Tubus diskonnektiert... es handelt sich schließlich nicht um eine KTW- Tour mit nem Zivi an Bord, oder???

Etienne
05.04.2005, 12:21
Hey Leute!

Original geschrieben von ICE
...es darf bei einer Intensivverlegung NICHT passieren, dass der Beatmungsschlauch vom Tubus diskonnektiert... es handelt sich schließlich nicht um eine KTW- Tour mit nem Zivi an Bord, oder???
Was hat das denn mit dem Zivi zu tun? Da ja der höher qualifizierte Rettungsdienstler mit dem Notarzt/Arzt hintensitzt liegt das wohl nicht am Zivi. Außerdem sehe ich kein Unterschied zwischen einen RS-Zivi und einem "normalen" RS zum Beispiel. Es gibt auch Rettungsdienstler die ungeschickt sind und mal ehrlich - passieren kann immer was. Bei jedem Kollegen.
Das ist für mich einfach keine Begründung *Zivis in Schutz nehm*

ICE
05.04.2005, 12:30
Nunja... war natürlich auch gegen die Zivis gerichtet - auf nem ITW hat ja auch kein unerfahrener RS was zu suchen (für mich gibt es einen ganz entscheidenen Unterschied zwischen RS und RS-Zivi: ERFAHRUNG)!

Und bei ordentlicher Vorbereitung und gewissenhafter durchführung eines Transportes, kann keine Beatmung versehentlich diskonnektieren!

Etienne
05.04.2005, 14:04
Hey zurück! ;-)

Original geschrieben von ICE
...für mich gibt es einen ganz entscheidenen Unterschied zwischen RS und RS-Zivi: ERFAHRUNG...
Das setzt aber vorraus, dass der RS auch schon länger im Beruf ist. Denn ein neuer frischer RS (nicht Zivi-RS) hat genauso viel Erfahrung wie ein Zivi-RS! ;-)
Will mich ja nicht mit dir streiten.

*Nur-RA´s-auf-RTW-rulez* ;-) *grins* Kleiner Spass



***
Edit: Sehe gerade eine Schnapszahl:
"Beiträge: 2222"

*Eine Forumsrunde ausgeb* ;-)

ICE
05.04.2005, 14:14
Der Meinung bin ich mit Einschränkungen auch!
Übrigens ist RS ist KEIN Beruf ;)

*aber das ist OT und muss wo anders besprochen werden*

Mr. Blaulicht
05.04.2005, 15:24
Moin moin,

ich schrieb ja auch nicht von versehentliche Diskonnektion. Zwei mal ist einfach nötig: Nämlich auf der Intensivstation, von der der Patient kommt und auf der Intensivstation, auf die der Patient geht.
In beiden Fällen müssen ja beide Beatmungsgeräte (mobiles und stationäres) parallel laufen.

Gruß, Mr. Blaulicht

ICE
05.04.2005, 15:36
Hm, ich kann mir nicht vorstellen (und es ist mir auch nie aufgefallen) dass die Evita in diesem Moment besonders viel Sauerstoff abgibt... (vielleicht mal in die Anleitung schauen?)...

Ansonsten schalte die Evita auf IPPV mit niedriger Frequenz und wenn der Pat. an der Evita ist, stellst du um auf die gewünschte Beatmungsform - das geht ja recht schnell!

Statussetzer
06.04.2005, 16:01
... die Evita auffem ITW und der Flow ...

1.) kann man die Zeit des "Umsteckens" so kurz wie möglich halten, erfodert dann zwei Personen und der Verlust ist dann gering

2.) viel wichtiger als der mögliche Gasvorrat der verloren geht ist der PEEP der zum Zeitpunkt der Disskonnektion flöten geht

3.) solch ein Intensivbeatmungsgerät ist auf dem ITW sehr wohl sinnvoll, nichts ist schlimmer als einen Patienten nur wegen des Transports von einer speziellen Atemform umstellen zu müssen.

Meine Meinung

Etienne
06.04.2005, 16:23
Hey Leute!

Original geschrieben von Statussetzer
3.) solch ein Intensivbeatmungsgerät ist auf dem ITW sehr wohl sinnvoll, nichts ist schlimmer als einen Patienten nur wegen des Transports von einer speziellen Atemform umstellen zu müssen.
So sehe ich das auch. Aber auch auf einem NEF macht zum ein Beatmungsgerät der Oberklasse Sinn. Zum Beispiel ein Oxylog 3000 und nicht "nur" ein Medumat Standart.

Meine Meinung ;-)

Statussetzer
06.04.2005, 16:42
...ja richtig.

Zumindest brauch das Teil n paar Alarmfunktionen (gut, das müssen die neuen eh haben) und ne Möglichkeit zur ass. Beatmung (oder sogar NIV)

Ansonsten ist, meiner Meinung nach, für die reine Notfallmedizin nicht soviel Schnick-Schnack nötig :-)

Mr. Blaulicht
07.04.2005, 00:17
Original geschrieben von Statussetzer
viel wichtiger als der mögliche Gasvorrat der verloren geht ist der PEEP der zum Zeitpunkt der Disskonnektion flöten geht

Bei einem entsprechenden PEEP wird bei Diskonnektion sowieso der Tubus zum Ende der Inspiration abgeklemmt. Da geht kein PEEP flöten, wenn man das richtig macht.

Zum Oxylog 3000: Ich finde, dass dieses Gerät ein vernünftiges Beatmungsgerät sowohl im Krankentransport als auch in der Notfallmedizin ist. Allerdings nur in Verbindung mit einer Zentralen Gasversorgung oder eine 10l-Flasche. Die vorgesehene kleine mobile Flasche reicht ja noch nicht einmal aus, um den Oxylog zweimal hintereinanderzu checken.

Gruß, Mr. Blaulicht

Statussetzer
07.04.2005, 15:01
Original geschrieben von Mr. Blaulicht
Bei einem entsprechenden PEEP wird bei Diskonnektion sowieso der Tubus zum Ende der Inspiration abgeklemmt. Da geht kein PEEP flöten, wenn man das richtig macht.

Gruß, Mr. Blaulicht

Tubs abklemmen ... wie bist Du denn drauf ?

* was ist wenn der Patient ne Spontanatmung hat - und da klemmt einer den Tubus ab ?

* nach der Inspiration den Tubus abklemmen = das Volumen bleibt also im Patienten gefangen = kann die Lunge schädigen

* es kann, wenn man es denn will, dann viel besser am Ende der Expiration abgeklemmt werden = geringes Volumen in der Lunge - aber bei erhaltenem PEEP

* Tubus abklemmen ... schon mal bei nem Spiraltub probiert ?

*oder mit so nem harten Tubus der durch die Abklemmerei dauerhaft stenoniert bleibt ? Schönen Dank wenn deshalb der Tubus gewechselt werden muss weil der Patient später da nicht mehr spontan durchatmen kann ...

So oder so = alles misst :-)