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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Im Einsatz Ärger mit Journalisten ?



RK-SL11
22.11.2004, 22:46
Eine kleine Umfrage: Wer hat an Einsatzstellen schon einmal gute oder schlechte Erfahrungen mit Medienvertretern gemacht? Ich suche wahre Beispielsfälle für ein Seminar.

AkkonHaLand
23.11.2004, 22:08
Also ich mache durchweg sehr gut Erfahreungen mit der Presse (Neustädter-Zeitung und Leine-Zeitung)!
Die Leute stehen so gut wie nie im Wege, fragen, ob sie an den und den Ort können um ihre Bilder zu schießen und, wenn ich sie direkt zu fassen kriege, bekomme ich ein paar Tage später die Bilder per E-Mail damit ich sie in unsere Homepage einbauen kann. (Ist eine wesentlich bessere Qualität als aus der Zeitung abzuscannen... ;-) )

Florian kommen
24.11.2004, 15:38
hab zu 99% immer positive Erfahrungen gemacht. Die meisten Journalisten (von Allgäuer Zeitung, Radio Ost Allgäu und TV-Allgäu) halten sich sehr zurück während die Hauptarbeit läuft. Wenn es dann mal wieder Ruhe in die Einsatzstelle eingekehrt ist, dann fragen Sie erst einen ob Sie hinkönnen zum Fotographieren, bzw. Filmen. Sie bekommen auch meistens von unserem Pressebeauftragten ein Inteview.

Schlechte Erfahrungen hab ich eigentlich erst zwei mal gemacht. Zum einen wo wir mit hydraulischem Gerät arbeiteten ist er zwischen Notarzt und und dem Angriffstrupp gestanden um seine Fotos zu schießen. Er behinderte extrem die arbeiten. Wenn man versuchte es im guten zu sagen das er doch ein paar Schritte zurück gehen sollte, bekam man nur die Antwort das wir unsere Arbeit machen sollen und er seine Arbeit macht. Erst ein paar Worte der Polizei brachten den gewünschten Erfolg.

Das andere mal war bei einem Brand eines LW-Anwesens. LW-Anwesen brenn in voller Ausdehnung. Die Feuerwehr hat sich schon wegen der großen Gefahr von herabstürzenden Teilen aus dem Trümmerschatten begeben... wir nahmen nur noch einen Angriff mit enormen Wasseraufwand von sicherer Entfernung vor. Aber was macht die Presse muss zwei Meter am Haus dran stehen und beim Fenster reinfotographieren. Sie wurden aus dem Trümmerschatten verwiesen. Es dauerte keine fünf Minuten dann stand der Pressemensch auf der anderen Seite des Gebäudes, machte das gleich wieder. Wieder verwiesen. So weit so gut. Eine halbe Stunde war ruhe. Dann kam der absolute Härtefall. Der Pressemensch fragte unseren Drehleitermaschinisten ob er ein paar Sprossen auf die Drehleiter steigen kann um ein Foto zu machen. Der Maschinist verwährte es ihm natürlich weil von der DL ein Angriff über das Wenderohr vorgenommen wurde. Er stiegt trotzdem das erste Leiterteil ganz hoch um ein Foto zu machen. Daraufhin wurde er von der Polizei von der Einsatzstelle verwiesen.

Bis auf diese zwei Einzelfälle hab ich nu gute Erfahrungen mit der Presse gemacht.

Gruß Stefan!

76440
25.11.2004, 15:24
ich mache hier auch durchweg gute erfahrungen mit der presse. unser haupt-reporter ist ein freier mitarbeiter, der hier auch die meisten feuerwehrleute und rettungsdienstler kennt. er macht diese arbeit schon seit jahren, interessiert sich auch für die arbeit von uns, kennt sich damit aus und weiss insofern, wie er sich verhalten muss. er hat auch schon bei uns infoveranstaltungen durchgeführt bzgl presse an der ESt ... was sie dürfen und was nicht, was wir dürfen und was nicht, wie man am besten zusammenarbeitet ... einfach klasse. auch seine berichterstattung ist gut. foto's macht er viele, die wirklich in der presse landen sind aber darauf aus, den entstandenen sachschaden zu dokumentieren, und nicht - wie zb die zeitung mit den grossen vier buchstaben - das entstandene leid oder verletzungen oder so ...

wie gesagt, mit ihm eigentlich nur positive erfahrungen. mit allen anderen pressevertretern ist mir auch nix graqvierendes bekannt, somit eigentlich auch durch die bank positiv. sind auch sehr zurückhaltend etc ... passt scho :)

Etienne
26.11.2004, 15:03
Hey Leute!

Ich habe bis jetzt auch fast nur gute Erfahrungen gemacht! Man muss nur wissen "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus"! Soll heißen, wenn ich den Journalisten jede Möglichkeit verhindere Fotos zu machen, dann werde diese natürlich versuchen irgendwie an Fotos zu kommen. Wenn man zu den Journalisten sagt: "Pass auf, im Moment ist es etwas schlecht. Warte einen kleinen Moment, dann hol ich dich ab und du kannst von ganz vorne Fotos mache"! Schon ist die Sache geklärt. Der positive Nebeneffekt, man möchte selber ja auch gerne Fotos vom Einsatz haben. Wenn man eine gute Beziehung zur Presse hat, dann bekommt man diese auch. Wenn man die Journalisten (die auch nur ihren Job machen) wie die letzten Luis behandelt, dann hat man selber Schuld, wenn es zu unschönen Szenen kommt.

In diesem Sinne: Wir brauchen die Presse und die Presse braucht uns!

Kermit_t_f
26.11.2004, 16:22
Die Erfahrungen sind bei mir ähnlich.
In der Regel ist die Presse ja auch erst da, wenn das gröbste vorbei ist. Regionale Zeitungen sind bei uns meistens eh erstmal nicht vor Ort sondern lassen sich die Bilder und Berichte von den Feuerwehren geben.
Aber auch mit den "Profis" hab ich bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht. Sowohl eine TV-Firma, die für RTL arbeitet und Mitarbeiter des HR gehen sehr gesittet an die Sache dran, als auch Fotografen für die Blöd-Zeitung.
Selbst wenn es einer mal übertreibt, da ich selbst viel fotografiere weiß ich, wie man demjenigen die Bilder schön versauen kann, also ginge das auch ohne sanfte Gewalt ;-)

Newty
26.11.2004, 19:50
Original geschrieben von Kermit_t_f
Die Erfahrungen sind bei mir ähnlich.
In der Regel ist die Presse ja auch erst da, wenn das gröbste vorbei ist. Regionale Zeitungen sind bei uns meistens eh erstmal nicht vor Ort sondern lassen sich die Bilder und Berichte von den Feuerwehren geben.

Es ist nicht selten, dass ein "Knipser" vom lokalen Käseblatt vor uns am Einsatzort ist - meistens dann, wenn eine Dorfwehr in der Alarmierung mit drin ist, die mit Hilfe von "Frage Einsatzort" allen Teilnehmern des Funkverkehrskreises den Einsatzort mitteilt.

Bei Einsätzen, die nur unsere Wehr fährt, ist das Presseaufgebot geringer, da beide lokale Zeitungen einen Redakteur bei uns in der Wehr jeweils einen Aktiven haben, der dann in ner ruhigen Minute ein paar Fotos schießt & einen den Bericht selbst schreibt.
Um bösen Zungen den Wind aus den Segeln zu nehmen: Beide sind nicht nur wegen ihres Jobs in der FFW, sondern durchaus auch engagiert

Dexxter
27.11.2004, 09:10
Über die Lokalpresse bei uns kann man nichts schlechtes sagen.
Nur hatten wir einmal eine TV-Firma da als ein Güterzug bei uns nach dem ZUsammenstoss mit einem PKW entgleist ist. Der Zugführer war leicht verletzt. Der Typ hat sich allen ernstes bei mir beschwert, dass man ihn wegen nur einem Verletzten aus dem Bett geholt hat, dass es nichtmal ein Personenzug ist als ich mit ihm in die gesicherte Einsatzstelle gegangen bin damit er filmen kann. Nunja. Ist ja fast das Niveau der Zeitung mit den VIER grossen Buchstaben.

Flesch
27.11.2004, 09:20
Original geschrieben von Newty
Es ist nicht selten, dass ein "Knipser" vom lokalen Käseblatt vor uns am Einsatzort ist - meistens dann, wenn eine Dorfwehr in der Alarmierung mit drin ist, die mit Hilfe von "Frage Einsatzort" allen Teilnehmern des Funkverkehrskreises den Einsatzort mitteilt.


Wieso machst du das an einer "Dorfwehr" fest?
Was ist an "Frage EInsatzort" schlimm?

Etienne
27.11.2004, 11:58
Hey Leute!

@Flesh

Das habe ich allerdings auch nicht verstanden. Wenn Ortswehren ohne Fax den Einsatzort nicht wissen, weil die kein Fax bekommen haben oder der Disponent in der Hecktik vergessen hat den Einsatzort über FME zu nennen, dann geht das nicht anders oder?

Außerdem teilt nicht die Feuerwehr mit der Frage "Frage Einsatzort" allen Teilnehmern den Einsatzort mit, sondern die Leitstelle. Das sollte man bedenken. Wenn das nicht gewollt ist, dass das jeder mitbekommt, dann kann der Disponent ja auch sagen "Kuck auf eure DME´s oder auf eure Depesche" soweit vorhanden! Also nicht immer gleich auf die "kleineren" Feuerwehr schimpfen!

Florian kommen
27.11.2004, 12:38
Bei uns ist es Gang und Gebe das der erste der am Gerätehaus eintrifft bei der Erstalarmierenden Stelle (Polizei) den Einsatzort nochmal genau hinterfragt. Auch wenn es in der Meldung durchgegeben wurde. Außerdem werden nähere bisher bekannte Einzelheiten zum Einsatz erfragt.

Und warum soll er es "allen" mitteilen? Außer ein paar anderen Feuerwehren sollte den Kanal ja niemand mithören. Betonung liegt auf "sollte". ;-)

Gruß Stefan

Newty
28.11.2004, 22:30
Original geschrieben von Etienne
"Kuck auf eure DME´s oder auf eure Depesche" soweit vorhanden! Also nicht immer gleich auf die "kleineren" Feuerwehr schimpfen!

Ich schimpfe mehr darüber, dass es nicht möglich ist, einer beliebigen Feuerwehr ein simples Fax ins Gerätehaus zu stellen.

Flesch
29.11.2004, 07:56
Was ist denn so schlimm daran, den Einsatzort über Funk abzurufen?

RK-SL11
01.12.2004, 22:09
---zitat---
Es ist nicht selten, dass ein "Knipser" vom lokalen Käseblatt vor uns am Einsatzort ist - meistens dann, wenn eine Dorfwehr in der Alarmierung mit drin ist,...
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Es sei anzumerken, dass die Journalisten, die über lokale Ereignisse berichten, fast immer "Knipser" von einem "lokalen Käseblatt" sind. Das liegt in der Natur der Sache. Doch die schreiben auch nicht von "Feuerpatschern" oder "Provinzrettern". Auch die "Dorfwehr" verdient Respekt - ebenso wie die Journalisten, die nun einmal für kleine Medien ihre Arbeit machen. Hauptsache sie machen es ernsthaft und gut.

AkkonHaLand
05.12.2004, 21:18
Original geschrieben von Newty
Ich schimpfe mehr darüber, dass es nicht möglich ist, einer beliebigen Feuerwehr ein simples Fax ins Gerätehaus zu stellen.

Ein Fax im Gerätehaus ist ja sehr schön, aber...

Wie kommt das Fax an, ohne Telefonleitung???

Wir haben gerade die Diskussion über einen Tel-Anschluss (u.A. damit wir unsere HP besser pflegen können), aber die Kommune meint nur "Das ist zu teuer! Allein die Grundgebühren! Wenn das alle 31 Ortswehren machen wollten, dann wäre die Stadt Pleite!....."
(Die Stadt IST übrigens wegen diverser Misswirtschafterei der alten Stadt-Bürgermeister und Stadtratmitglieder schon seit langem Pleite!)