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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : RD kein Freund vom Glasmaster



Antennenfan
19.10.2004, 12:14
Hallo Leute,
letztens hatten wir (FF) eine Vorführung mit dem RD, wo wir auch unseren neuen Glasmaster ausprobiert haben.
Die beiden RettAss meinten, dass sie selber und auch jeder Notarzt kein Freund von dem Teil sind, da der feine Glasstaub sehr eklig ist. Er würde sich lange in der Kleidung festsetzen und auch dem Patienten schaden.
Mir war das vorher noch garnicht so bewusst, aber es entsteht tatsächlich so ein Glasstaub.
Auf der anderen Seite kann man mit dem Glasmaster leicht Verbundglasscheiben herausschneiden.
Was meint ihr zu Vor- und Nachteilen und sicherlich habt ihr schon Erfahrungen gesammelt? Ich bin gespannt auf eure Meinungen.

Danke und Gruß, Steffen

Florian kommen
19.10.2004, 13:34
hi...

wir setzen den Glasmaster auch nur ein wenn es unbedingt sein muss, das heißt wenn wir das Dach nicht nach vorn abnehmen können, weil da bleibt die Scheibe drin.

Wenn wir zu einem VU kommen und das Dach muss abgenommen werden, dann nehmen wir das nach meistens nach vorn ab.

Funktioniert folgendermaßen: Durchtrennen der A, B und C Säule. Die Scheibe bleibt auch beim Durchtrennen der A Säule drin. Wir schneiden die A-Säule samt der Scheibe. Durch das Schneiden in die Windschutzscheibe entsteht ein Sprung quer durch die Scheibe, an diesem Sprung kann man das Dach dann nach vorne wegklappen. Ihr müsst euch das dann vorstellen wie wenn die ihr ein Blatt papier faltet, so wird die Scheibe dann auch umgeknickt. Durch leichtes links und rechts wackeln brickt die Scheibe dann auch am Sprung ab und ihr könnt alles zusammen abnehmen und danach so weit es nötig ist den Vorbau wegklappen. Die Seitenscheiben müssen aber trotzdem "gespickt" werden.

Zum Glasmaster: Der Glasmaster ist ein Werkzeug mit dem die Scheibe schnell und recht Gefahrlos rausgenommen werden kann. Der Patient wird von uns immer abgedeckt, sodass eigentlich keine große Gefahr für den Patienten besteht. Aber wenn es möglich ist dann gehen wir nach oben beschriebener Variante vor. Sodass wir den Glasmaster gar nicht erst brauchen.

Hoffe ich konnte unser Vorgehen einigermaßen beschreiben so dass ihr euch was drunter vorstellen könnt.

Gruß Stefan!

Zentrale Leitstelle
19.10.2004, 13:39
Hi,

ich kann da Florian Kommen nur zustimmen!

Wenn wir mit dem Glasmaster schneiden, dann ist der Patient imm mit einer Decke bedeckt.

-MKG-

Florian kommen
19.10.2004, 13:41
Natürlich ist ein Feuerwehrmann oder ein RD-ler mit unter der Decke.

Zentrale Leitstelle
19.10.2004, 14:25
*lach*

Ich glaub da hast du mich falsch verstanden!

ich wollte dich nur bestätigen, das mit der Decke ist mir klar ;-)

Gruß

Florian kommen
19.10.2004, 14:27
ne, hab dich nicht falsch verstanden, wollte nur noch ergänzen das noch einer mit unter die Decke reinkommt.

Gruß Stefan!

AkkonHaLand
20.10.2004, 08:45
Haben denn die Kollegen vom RD auch einen Vorschlag unterbreitet, wie sie die Scheibe rausnehmen wollen?

Antennenfan
21.10.2004, 11:41
Die Variante von Florian kommen ist auch nicht schlecht. Es kommt ja auch immer ganz drauf an, was getan werden muss, um den Patienten zu befreien. Da es bei uns eine Vorführung war und das Fahrzeug ziemlich gerade da stand, haben wir das Dach komplett abgenommen. Und weil wir den Glasmaster haben, konnten wir auch die Scheibe heraussägen.
Mich würden mal Meinungen von RD'lern interessieren, welche Erfahrungen sie mit dem Glasmaster gemacht haben. Vor allem in Bezug auf diesen Glasstaub.

Gruß, Steffen

Diggi
21.10.2004, 12:20
Tragt ihr bei sowas keinen Mundschutz?

Zentrale Leitstelle
21.10.2004, 14:08
Original geschrieben von Diggi
Tragt ihr bei sowas keinen Mundschutz?


Nein, die leihen sich von der Feuerwehr PA aus ;-)

P.S. Steffen 112 ist Mitglied in einer FW und nicht im RD

happyrescue
22.10.2004, 09:46
Ich denke logisch ist, daß der Staub nicht gut für den Patienten ist, aber bei einer adäquaten abdeckung Spricht der Aufwand-Nutzen Faktor eindeutig zugunsten des Glasmaster.

Ich habe aber die Erfahrung gemacht, daß Patienten die Abdeckung mit einem weißen Einmaltragetuch oder einer milchigen Folie besser tolerieren, da es hell und blickdicht ist(man kann nah am Kopf arbeiten, ohne das der Patient durch das direkte zuschauen wie z.b. durch eine durchsichtige Folie verängstigt wird.

Florian kommen
22.10.2004, 13:34
es reagiert aber auch nicht jeder Patient gleich. Wir hatten schon Patienten die mussten von uns während der ganzen Rettung mit einer undurchsichtigen, grauen Filzdecke abgedeckt werden. Denn die wurden von den Umrissen und zustätzlich dem Geräusch (was bei der Decke auch nicht geringer wird) so nervös und instabil das es besser war wenn sie gar nichts sehen.

Es ist irgendwie immer eine Scheiß Situation, egal wie mans macht.

Gruß Stefan!