PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sondersignalfahrt ins KH mit Patient



ELW_Chris
10.10.2004, 22:15
Hallo,

mich würde interessieren wie diese Situation von euch Rettungsdienstlern gehandhabt wird. Eine Anfahrt ins Krankenhaus z.B. bei einem Apoplex Patienten wird ja in der Regel mit Sondersignal durchgeführt. Tatsache ist auch, dass ein Rettungsassistent/Rettungssanitäter immer hinten im Fahrzeug beim Patienten ist.
Jetzt zu meiner Frage: Setzt Ihr euch normalerweise auf einen Sitz mit Anschnallgurten (Falls sowas hinten im RTW vorhanden ist) oder steht ihr etwar neben dem Patienten?
Wie sieht es da mit der Sicherheit vom Rettungsdienst Personal aus? Denn eine Fahrt mit Signal bedeutet ja auch dass da nicht immer nur 70 km/h schnell gefahren wird. Was bei einem Crash mit einem stehenden Retter im RTW passieren würde kann sich ja jeder selbst ausmalen.

Freue mich auf eure Antworten,

Gruß Chris

frank1000
10.10.2004, 22:41
Also ich kann da mal nur für meine Person sprechen. Der Patient wird an der Einsatzstelle Transportfähig gemacht. Somit besteht wärend der Fahrt keine Notwendigkeit zu stehen (Ausnahme z.B. Transport unter Rea, ist aber sehr selten). Verschlechtert sich der Zustand des Patienten, lasse ich das Fahrzeug eben anhalten. Damit stehen mir auch zwei zusätzliche Hände des Fahrers zur Verfügung der dann mit anpacken kann.

Seit Einführung der neuen Bayern-Retter (Koffer) stehen für RA und NA auch zwei Betreuersitze mit 3-Punkt Gurten in Fahrtrichtung zur Verfügung.

Gelegentlich kommt es auch bei Notarzteinsätzen mit selbst fahrenden NA vor, dass der RA das NEF hinterher fährt. Fahrer RTW bleibt Fahrer RTW, da ist es dann so und so notwendig umzusteigen.

Das ein Apo in der Regel unter Inanspruchnahme vo SoSi transportiert wird kann ich nicht bestätigen. Die überwiegende Anzahl hat einen länger zurückliegenden Symptombeginn von mehreren Stunden. Ein Transport mit SoSi ist dann nicht mehr gerechtfertigt, da besondere Maßnahmen zur Reperfusion der Betroffenen Areale in einem sehr engen Zeitfenster erfolgen müssen. Nur Patienten mit "frischen Symptomen" werden, so es die Verkehrslage erfordert mit SoSi in eine Stroke-Unit transportiert.

PS: Eine erhebliche Gefahr geht bei Unfällen zum Beispiel durch zuvor Bereit gelegtes Material, z.B. Transport in Intubationsbereitschaft aus. So ein Laryngoskop kann auch sehr unangeneme Spuren hinterlassen wenn es an der falschen Stelle auftrifft. Leider haben die Fahrzeugausbauer das noch nicht mitgeschnitten und hier für Abhilfe gesorgt.

MFG
Frank

Funkmeldesystem
11.10.2004, 00:07
Was ich noch zu dem Beitrag hinzufügen möchte ist, dass der Fahrer die Verantwortung für alle Mitinsassen trägt. Er muß sich vor Fahrantritt vergewissern das alle einen Sitz- bzw. Liegeplatz haben und angeschnallt sind. Beim Patienten auf der Trage vorallen Dingen die Schultergurte nicht vergessen. Ja, die werden nämlich kaum benutzt. Leider. Und es gibt da keine Ausnahmen wie RR-Messung etc. Es wird angehalten wenn man etwas benötigt oder durchgfeführt muß und sich dabei abschnallen/aufstehen muß.

Wir Rettungsdienstler sind genaus so verletzlich wie alle anderen Menschen auch. Und mal zum Vergleich. Wie viele beinahe Unfälle hat ein Fahrer RTW/NAW/NEF etc. während einer Sondersignalfahrt? Das kennt doch jeder.... Den Satz: "Och Mensch, das war aber wieder knapp. Hast gesehen was der andere da gemacht hat? Hat uns total übersehen!"

Nun ja, über das Thema lässt sich lange diskutieren. Aber es gibt halt nur eine Lösung.

Und die heißt hinsetzen und anschnallen.....!!

Als Denkanstoß hier noch ein Link: http://www.feuerwehrmann.de/Nachdenken/

76440
11.10.2004, 18:09
so, kommen wir nun mal wieder zurück zur realität ?!? was man muss und so is wohl allen klar ... hier wird gefragt, wie es umgesetzt wird ...

ich arbeite momentan in 3 versch. kreisen im RD, kenne aber noch weitere. faktum ist, das bei einem instabilen patienten in der regel keiner des personals hinten angeschnallt auf dem stuhl sitzt, sondern sich in irgendeiner art und weise um den patienten kümmert. wenn ich z.b. 20-25 min ins krhs fahre, halte ich dann alle paar min an, nur um den RR zu messen, weil ich mich abschnallen muss ?? was is, wenn irgendwas am ekg-kabel grad ned funzt, sich zb 'ne eleektrode gelöst hat ... da hält bei euch der RTW an, und ihr guckt dann erst ?? was, wenn während der fahrt medikamente nachappliziert werden ?? haltet ihr dafür auch extra an ?!? naja, in den kreisen wo ich war macht man das während der fahrt ...

frank1000
11.10.2004, 18:23
Tja, RR-Messen geht bei uns auch im Sitzen. Ebenso die Applikation von Medikamenten.

Gib mal ein konkretes Beispiel, was bei dir ein instabiler Patient ist!

76440
11.10.2004, 18:35
im sitzen geht schon, klar. negativ daran is nur, das der pat höher is als man selbst ... medi's applizieren funzt nur, wenn du sie am mann hast, nicht, wenn sie noch vorne auf der ablage liegen ...

instabiler patient ?!? zb 'nen pat mit VT, der vom zustand her nur schwank. mal ansprechbar, dann wieder wach, dann auf einmal pulslos, dann wieder da ...

frank1000
11.10.2004, 19:00
Na ja, wenn du die Medis schon auf der Ablage hast, kannst du sie auch an den Mann nehmen.

Ist die VT kreislaufwirksam, wie du schreibst, gehört der Patient therapiert! Vor Antritt der Fahrt! Vom daneben stehen wirds auch nicht besser. Ist wie hier beschrieben eine elektrotherapie Angezeigt, musst du eh Anhalten.

ELW_Chris
11.10.2004, 21:58
Hi,

vielen Dank für die Zahlreichen informationen! Genau deshalb habe ich diesen Threat eröffnet: Ich sehe Tag für Tag RTW's mit Signal in Richtung KH fahren und das mit STEHENDEM Personal beim Patienten. Selbst bei rasanter Fahrt hält sich der RA nur (falls Vorhanden) an dem Gestänge an der Decke des Rettungswagens fest.
Auf jeden Fall alle Achtung & Respekt (nur im positiven Sinne) an das Rettungsdienstpersonal die das dem Patienten zuliebe auf sich nehmen. Aber ein Sicherheitsrisiko ist das doch allemal.

Bei jeder Einsatzfahrt hat man als Retter ja ein gewisses Gefühl der "unverwundbarkeit", aber ich finde man sollte trotz allem auf die eigene Sicherheit achten.

In diesem Sinne,

Viele Grüße Chris

76440
11.10.2004, 23:19
Original geschrieben von frank1000
Ist die VT kreislaufwirksam, wie du schreibst, gehört der Patient therapiert! Vor Antritt der Fahrt! Vom daneben stehen wirds auch nicht besser. Ist wie hier beschrieben eine elektrotherapie Angezeigt, musst du eh Anhalten.

ich finde es sehr gut, dass du beurteilen kannst, was wir gemacht haben bzw hätten machen müssen.

nur zur info: therapiedauer vor fahrtantritt war ca. 1 std, nur war die situation nicht in den griff zu bekommen ...

frank1000
12.10.2004, 01:09
Beurteilt habe ich dich nicht! Ich habe ein Vorgehen aufgeführt das hier angezeigt ist.

Leider bist du uns noch die Maßnahmen schuldig, welche du unbedingt im Stehen ausführen musstes!

Darum ging es hier nämlich.

Ausnahmen können durchaus vorkommen, wie ich auch in meinem ersten post hier ausgeführt habe z.B. Transport unter Rea (man muss natürlich die Beiträge lesen).

Ausnahmen - sollten aber auch Ausnahmen sein und nicht zur Regel, von der hier die Rede war, werden.
Im eigenen Interesse sollte jeder die ihm zur Verfügung stehenden Sicherheitssysteme nutzen!

76440
13.10.2004, 18:26
Original geschrieben von frank1000
(man muss natürlich die Beiträge lesen)

genau !! und da geht es nicht um dinge, die unbedingt im stehen gemacht werden müssen ...

faktum ist, das mehr im stehen gemacht wird als nötig ist, trotz allem wird es weiterhin so gemacht. es werden die sichersten kofferaufbauten für teuer viel geld gekauft, aber innen drin vernachlässigt das personal die sicherheit. es geht nicht darum was man darf und was man nicht darf, sonder was man macht und was man nicht macht ... auf den sicherheitsaspekt hin bezogen. und daraufhin habe ich mein statement geschrieben !!

schuldig bin ich dir schonmal garnix, das nur nebenbei. es ging hier auch nicht um maßnahmen, die ich "unbedingt" im stehen ausführen musste ... sondern einzig und allein darum, und so war deine frage gestellt, was ich unter einem instabilen patienten verstehe. die antwort hast du bekommen. soviel zum thema (man muss natürlich die Beiträge lesen) ...

sorry, aber auf so ein schnöselverhalten habe ich ma keinen bock. du bist wahrscheinlich der ultra-retter, der alles genau nach vorschrift macht, immer angeschnallt ist etc pp ... ausnahmen bestätigen die regel. und nur als anmerkung: das ist keine beleidigung oder derart, sonder einzig und allein eine mutmaßung ...

frank1000
14.10.2004, 00:00
Zitat ELW_Chris:
Jetzt zu meiner Frage: Setzt Ihr euch normalerweise auf einen Sitz mit Anschnallgurten (Falls sowas hinten im RTW vorhanden ist) oder steht ihr etwar neben dem Patienten?

Zitat 76440:
genau !! und da geht es nicht um dinge, die unbedingt im stehen gemacht werden müssen ...

- Also in diesm Thread ging es sehr wohl darum ob man während des Patiententransportes steht oder nicht (Zitat von ELW)!

Ich zitiere weiter 76440:
faktum ist, das bei einem instabilen patienten in der regel keiner des personals hinten angeschnallt auf dem stuhl sitzt, sondern sich in irgendeiner art und weise um den patienten kümmert.

- Daraufhin habe ich dich um ein Beispiel gebeten was bei dir ein instabieler Patient ist und du hast als Beispiel den Patienten mit VT genannt. Ich muss also davon ausgehen, dass du dieses Beispiel gewählt hast, weil bei diesem Patienten Maßnahmen erforderlich waren, die nur im stewhen ausgeführt werden können.

Sicher wird es immer Patienten geben, die präklinisch nicht zu stabilisieren sind. In dem von dir genannten Beispiel jedoch hast du leider nicht ausgeführt, welche Maßnahmen ihr nun während des Transportes durchgeführt habt, die es erfordert haben zu stehen. Dies wäre für die weitere Diskussion von Nutzen gewesen. Deshalb habe ich nachgefragt!

Zitat 76440:
faktum ist, das mehr im stehen gemacht wird als nötig ist, trotz allem wird es weiterhin so gemacht. es werden die sichersten kofferaufbauten für teuer viel geld gekauft, aber innen drin vernachlässigt das personal die sicherheit. es geht nicht darum was man darf und was man nicht darf, sonder was man macht und was man nicht macht ... auf den sicherheitsaspekt hin bezogen.

- Hier gebe ich dir Recht, dies kommt sicherlich noch sehr oft vor,
da muss sich jeder an die eigene Nase fassen. Persönlich ziehe ich es vor die vorhandene Sicherheitsausrüstung zu nutzen.

- Das Unfallrisiko bei Signalfahrten ist unbestreitbar sehr hoch und ich möchte mein Alter möglichst gesund erreichen.

Zitat 76440:
sorry, aber auf so ein schnöselverhalten habe ich ma keinen bock. du bist wahrscheinlich der ultra-retter, der alles genau nach vorschrift macht, immer angeschnallt ist etc pp ... ausnahmen bestätigen die regel. und nur als anmerkung: das ist keine beleidigung oder derart, sonder einzig und allein eine mutmaßung ...

-Ob nun "ultra-retter" oder nicht, um mich zu beleidigen gehört mehr dazu, als so ein Satz.
Wenn du meine Art als Schnöselverhalten wertest - bitte.

Auch ich habe früher in meiner Anfangszeit eine andere Einstellung zum Stehen oder Sitzen während der Fahrt gehabt, bzw. hab ich mir da auch keine Gedanken darum gemacht. Doch in nahezu zwanzig Jahren Einsatzdienst ändert man seine Einstellung.

Wir "Retter" sind nicht unverwüstlich, darum nutzt die vorhandenen Sicherheitseinrichtungen wann immer es möglich ist.
Wem bringt es was, wenn ihr euch auf einer Einsatzfahrt verletzt oder schlimmeres passiert? Niemanden!

MFG
Frank

76440
15.10.2004, 17:54
Original geschrieben von frank1000
Zitat ELW_Chris:
Jetzt zu meiner Frage: Setzt Ihr euch normalerweise auf einen Sitz mit Anschnallgurten (Falls sowas hinten im RTW vorhanden ist) oder steht ihr etwar neben dem Patienten?

Zitat 76440:
genau !! und da geht es nicht um dinge, die unbedingt im stehen gemacht werden müssen ...

- Also in diesm Thread ging es sehr wohl darum ob man während des Patiententransportes steht oder nicht (Zitat von ELW)!

genau ... was hat das also direkt mit den dingen zu tun, die man im stehen machen muss ?? nix ... man kann auch stehen ohne was zu machen ...


Original geschrieben von frank1000
Ich zitiere weiter 76440:
faktum ist, das bei einem instabilen patienten in der regel keiner des personals hinten angeschnallt auf dem stuhl sitzt, sondern sich in irgendeiner art und weise um den patienten kümmert.

- Daraufhin habe ich dich um ein Beispiel gebeten was bei dir ein instabieler Patient ist und du hast als Beispiel den Patienten mit VT genannt. Ich muss also davon ausgehen, dass du dieses Beispiel gewählt hast, weil bei diesem Patienten Maßnahmen erforderlich waren, die nur im stewhen ausgeführt werden können.

Sicher wird es immer Patienten geben, die präklinisch nicht zu stabilisieren sind. In dem von dir genannten Beispiel jedoch hast du leider nicht ausgeführt, welche Maßnahmen ihr nun während des Transportes durchgeführt habt, die es erfordert haben zu stehen. Dies wäre für die weitere Diskussion von Nutzen gewesen. Deshalb habe ich nachgefragt!

diese argumentation von dir ist eine andere als vorher. du hast mich vorher nach einem beispiel für 'nen instabilen pat gefragt, das beispiel hast bekommen ...


Original geschrieben von frank1000
Zitat 76440:
faktum ist, das mehr im stehen gemacht wird als nötig ist, trotz allem wird es weiterhin so gemacht. es werden die sichersten kofferaufbauten für teuer viel geld gekauft, aber innen drin vernachlässigt das personal die sicherheit. es geht nicht darum was man darf und was man nicht darf, sonder was man macht und was man nicht macht ... auf den sicherheitsaspekt hin bezogen.

- Hier gebe ich dir Recht, dies kommt sicherlich noch sehr oft vor,
da muss sich jeder an die eigene Nase fassen. Persönlich ziehe ich es vor die vorhandene Sicherheitsausrüstung zu nutzen.

- Das Unfallrisiko bei Signalfahrten ist unbestreitbar sehr hoch und ich möchte mein Alter möglichst gesund erreichen.

meine meinung ...


Original geschrieben von frank1000
Zitat 76440:
sorry, aber auf so ein schnöselverhalten habe ich ma keinen bock. du bist wahrscheinlich der ultra-retter, der alles genau nach vorschrift macht, immer angeschnallt ist etc pp ... ausnahmen bestätigen die regel. und nur als anmerkung: das ist keine beleidigung oder derart, sonder einzig und allein eine mutmaßung ...

-Ob nun "ultra-retter" oder nicht, um mich zu beleidigen gehört mehr dazu, als so ein Satz.
Wenn du meine Art als Schnöselverhalten wertest - bitte.

beleidigen wollte ich dich auch ned, hab ich ja nun auch dazu geschrieben. meine wertungen wird mir aber niemand nehmen können ... aber tust ja auch ned ...


Original geschrieben von frank1000
Auch ich habe früher in meiner Anfangszeit eine andere Einstellung zum Stehen oder Sitzen während der Fahrt gehabt, bzw. hab ich mir da auch keine Gedanken darum gemacht. Doch in nahezu zwanzig Jahren Einsatzdienst ändert man seine Einstellung.

Wir "Retter" sind nicht unverwüstlich, darum nutzt die vorhandenen Sicherheitseinrichtungen wann immer es möglich ist.
Wem bringt es was, wenn ihr euch auf einer Einsatzfahrt verletzt oder schlimmeres passiert? Niemanden!

MFG
Frank

naja, ich bin keine 20 jahre im dienst, sondern 1/4 von dem, mache mir trotzdem meine gedanken drum ... sicher bringt es niemandem, wenn einem auf der einsatzfahrt was passiert. allerdings hilft da anschnallen alleine auch ned aus, sondern so dinge wie rumliegendes laryngoskop etc, wie auch schon von dir angesprochen, spielen da auch eine große rolle ...

feuerwehrzwerg112
23.10.2004, 16:17
moin Jungs!


also ist bei Feuerwehrfahrzeugen doch auch nicht anders!Wer schnallt sich da schon an?Hab das auch schon löfter mit bekommen wenn stark gebremst wird!Gerade wenn PA angelegt wird!

Gruß feuerwehrzwerg112

Florian kommen
23.10.2004, 16:25
Original geschrieben von feuerwehrzwerg112
moin Jungs!


also ist bei Feuerwehrfahrzeugen doch auch nicht anders!Wer schnallt sich da schon an?Hab das auch schon löfter mit bekommen wenn stark gebremst wird!Gerade wenn PA angelegt wird!

Gruß feuerwehrzwerg112

ich schnall mich auch in Feuerwehrfahrzeugen an. Die Zeit muss da sein. Denn es gilt auch in Feuerwehrfahrzeuge: Ohne Gurt besteht kein Versicherungsschutz.

Die einzige Situation wo ich mich nicht anschnalle ist beim Anlegen des Atemschutzes. Aber sobald du im Träger des Gerätes drin bist kannst auch nicht mehr fliegen. Zumindest bei uns nicht. Die Geräte sind im Sitz so gut gesichert das normal nichts passieren kann. Wenn der Maschinist den Federspeicher anzieht dann werden die Atemschutzgeräte freigegeben und der AGT´ler kann aussteigen.

Gruß Stefan!

ELW_Chris
24.10.2004, 20:05
Hallo,

klar Gute im Feuerwehr Fahrzeug anzulegen halte ich auch für sehr sinvoll. Natürlich müssen erst mal welche vorhanden sein, ich denke die wenigsten LF's oder allgemein Großfahrzeuge sind komplett mit Gurten ausgestattet. Außer MTW etc.
Es ist ja auch kein nennenswerter zeitlicher Verlust kurz den Gurt anzulegen, aber ein exzessiver Zuwachs an Sicherheit.

Viele Grüße Chris

Florian kommen
25.10.2004, 13:29
hi...

ich bin mir sicher das in den Fahrzeugen die in den letzten 20 Jahren angeschafft wurden Gurte vorhanden sind.

Wir haben ein 20 Jahre altes TLF 24/50, da sind Gurte drin. In unserem TLF 16/25 sind ebenfalls Gurte drin. Das ist Baujahr 1994 und in den zwei neuesten Fahrzeugen (beides LF 16/12) ist ja klar das da auch wieder Gurte für die ganze Gruppe vorhanden sind.

Gruß Stefan!

Flesch
26.10.2004, 08:23
Original geschrieben von Florian kommen
Denn es gilt auch in Feuerwehrfahrzeuge: Ohne Gurt besteht kein Versicherungsschutz.


Bah, wer sagt den sowas? Natrülich zahlt die Versicherung. die Zahlt sogar, wenn du meinst mit kurzen Hosen einen Innenangriff machen zu müssen. Allerdings wird sich dann die entsprechende Führungskraft die eine oder andere Frage gefallen lassen müssen...


Original geschrieben von Florian kommen
ich bin mir sicher das in den Fahrzeugen die in den letzten 20 Jahren angeschafft wurden Gurte vorhanden sind.


Falsch gedacht. Bei uns in der Gemeinde stehen 11 - 12 Fahrzeuge, Baujahr 86-94. TSF, TSF-W, LF 8/6. In keinem dieser FAhrzeuge wirst du im Mannschaftsraum Gurte finden. Das älteste mir bekannte Fahrzeug mit Gurten im Mannschaftsraum ist das LF 16/12 von 1996...

Backdraft007
26.10.2004, 08:40
Nunja,

so einfach ist das mit der Versicherung nicht. Dennoch ist es so, das Rückwärtsfahrende Insassen keinen Gurt haben oder brauchen. Wir haben das jetzt auch mal in den Griff bekommen, das sich die Leute anschnallen. Das einzige Handycap ist dabei zu beachten, das der Trupp dem sich ausrüstenden PA-Trupp nicht mehr wirklich zur Hand gehen kann.


Hier nachzulesen:

http://www.fuk.de/ns/index.php4?site=infoblaetter

Die Sache ist die, bei Menschenrettung kann von der UVV abgewichen werden. Nur leider ist die Anschnallpflicht keine UVV sondern ein Gesetz.

Flesch
26.10.2004, 09:11
Original geschrieben von Backdraft007
Nunja,

so einfach ist das mit der Versicherung nicht.

Doch schon. Da diese im Gegensatz zu "privaten" Versicherungen gesetzlich gezwungen ist zu zahlen. Ob sie will oder nicht.


Original geschrieben von Backdraft007
Die Sache ist die, bei Menschenrettung kann von der UVV abgewichen werden

Wer sagt jetzt das schon wieder? Die UVV trifft keine solch pauschale Aussage...

Backdraft007
26.10.2004, 09:43
Original geschrieben von Flesch
Doch schon. Da diese im Gegensatz zu "privaten" Versicherungen gesetzlich gezwungen ist zu zahlen. Ob sie will oder nicht.


Ahja, keine Versicherung ist gezwungen zu zahlen, wenn es sich um Fährlässigkeit oder sonstigem bewusstem falschen Handeln handelt.



Wer sagt jetzt das schon wieder? Die UVV trifft keine solch pauschale Aussage...

Schau mal §17 der UVV Feuerwehren.

Flesch
26.10.2004, 10:07
Original geschrieben von Backdraft007
Ahja, keine Versicherung ist gezwungen zu zahlen, wenn es sich um Fährlässigkeit oder sonstigem bewusstem falschen Handeln handelt.



Falsch. Die gesetzlichen schon. Nachzulesen im Sozialgestzbuch 7 § 7:

Versicherungsfälle sind Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten.
Verbotswidriges Handeln schließt einen Versicherungsfall nicht aus.

Somit ist klar, daß die FUK, UKH und wie sie alle heißen erstmal bezahlen müssen. Ob sie wollen oder nicht.


Original geschrieben von Backdraft007
Schau mal §17 der UVV Feuerwehren



Ja, der Paragraph ist mir durchaus bekannt...

Im Feuerwehrdienst dürfen nur Maßnahmen getroffen werden,
die ein sicheres Tätigwerden der Feuerwehrangehörigen ermöglichen.

Soweit ist das klar.

Im
Einzelfall kann bei Einsätzen zur Rettung von Menschenleben von den Bestimmungen
der Unfallverhütungsvorschriften abgewichen werden.

Das IM EINZELFALL wird gerne weggelassen. Und dann ist die Aussage falsch. Ohne diesen Zusatz wird nämlich impliziert, daß zur Rettung von Menschenleben IMMER von den UVV abgewichen werden kann. Und das ist schlicht und einfach falsch.

Backdraft007
26.10.2004, 10:10
Original geschrieben von Flesch
Falsch. Die gesetzlichen schon. Nachzulesen im Sozialgestzbuch 7 § 7:

Versicherungsfälle sind Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten.
Verbotswidriges Handeln schließt einen Versicherungsfall nicht aus.

Somit ist klar, daß die FUK, UKH und wie sie alle heißen erstmal bezahlen müssen. Ob sie wollen oder nicht.


War mir so jetzt nicht bekannt.


Ja, der Paragraph ist mir durchaus bekannt...

Im Feuerwehrdienst dürfen nur Maßnahmen getroffen werden,
die ein sicheres Tätigwerden der Feuerwehrangehörigen ermöglichen.

Soweit ist das klar.

Im
Einzelfall kann bei Einsätzen zur Rettung von Menschenleben von den Bestimmungen
der Unfallverhütungsvorschriften abgewichen werden.

Das IM EINZELFALL wird gerne weggelassen. Und dann ist die Aussage falsch. Ohne diesen Zusatz wird nämlich impliziert, daß zur Rettung von Menschenleben IMMER von den UVV abgewichen werden kann. Und das ist schlicht und einfach falsch.

Wo hast Du jetzt nen Problem mit meiner Aussage von oben???

Flesch
26.10.2004, 10:23
Original geschrieben von Backdraft007

Wo hast Du jetzt nen Problem mit meiner Aussage von oben???

Mit der Pauschalität, mit der du die Aussage getroffen hast. Es steht ja eindeutig "Im EInzelfall" in der UVV.
Laut einigen Rechtsgelehrten zählt zu diesem Einzelfall übrigens KEIN Wohnhausbrand, da der "kritische Standardbrand" üblicherweise die Grundlage der Aufstellung der Feuerwehren und der entsprechenden Hilfsfristen ist. Dieses "Normfeuer" ist übrigens ein Brand in einem Wohnhaus im Obergeschoß, Menschenleben in Gefahr und das ganze bei verrauchten Fluchtwegen.

76440
27.10.2004, 11:56
ging es hier nicht eigentlich um RTW's und signalfahrten mit pat ins krhs ?!? für Fw könnte man das doch ma in 'nem separaten thread machen ...