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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Problem mit Martin Druckhorn



firetronic
14.07.2004, 11:15
Hallo Forum !

Ist zwar nicht BOS-Funk - aber hier sind die meisten schlauen Füchse, die mir vielleicht helfen könnten.

Unser 23 Jahre Druckhorn der Firma Martin macht seit dem letzten Einsatz nur noch 1,5 Töne. Sprich: der erste Ton der Tonfolge geht richtig, der zweit hört sich an, als ob ein sterbender Schwan darinliegen würd.

Wenn das Horn dann etwa 2 Minuten läuft, tut es wieder normal...

Hat jemand eine Ahnung an was das liegen könnte ?

Danke schon Mal für Euere Antworten !

Gruß,

Robert

MiThoTyN
14.07.2004, 11:18
Da ist irgendwas verstopft würd ich sagen.
Die Tröte, der Schlauch, im Kompressor ....

Wechselt doch mal irgendwie die Schläuche.
Also grad mal die Anschlüsse tauschen. Vielleicht kann man so ja den Übeltäter eingrenzen.

Gruß Joachim

general.nlz
14.07.2004, 11:23
hi,

wenn ich dich richtig verstanden habe, habt ihr noch nen richtig schönes kompressorhorn?

wenn ja, kann es sein, dass sich bei den tröten ne membran verklebt hat, war bei uns auch schon mal der fall, und das klingt dann richtig grauenvoll ;)

firetronic
14.07.2004, 11:26
Danke für die Antworten !

Werd ich heute Abend mal versuchen...

Was macht man wenn das Membran verklebt ist ? Kann man das mit destilliertem Wasser spülen ?

general.nlz
14.07.2004, 12:21
bei uns war das der fall nach einem unserer vielen hochwasser-einsätze, wir haben es dann alles gereinigt und getrocknet und danach ging es wieder

PeterOs
14.07.2004, 12:26
Vielleicht hilft es auch einfach, ein bissel Öl an den Kompressor zu geben. Hatten wir auch, dass der erste Ton überhaupt nicht mehr ging und der zweite dann nur noch ganz schwach. Dann haben wir nen bissel Sprühöl in den Kompressor gegeben und dann nen bissel laufen lassen. Und damit hatte sich die ganze sache wieder erledigt, d.h. er läuft wieder einwandfrei. Als Öl kann man auch Nähmaschinenöl nehmen oder so. Hauptsache was schmiert, aber nicht ausharzt oder verklebt. Ich hoffe ich konnte helfen...

Nero
14.07.2004, 12:42
Moin,

in der Regel sind es wirklich meist die Membranen. Bei uns hat sich gezeigt, dass man die meist mit (z.B.) WD 40 wieder zum laufen bringt.... Ist aber nicht langfristiges.

Daher schicken wir die (wenn´s nach ein paar Jahren nach Asthma klingt) direkt zu Martin. Grundreinigung, neue Membrane und neue Abstimmung kostet pro Satz ca. 120 Euro.

Ein neuer Satz kostet übrigens 400 Euro...

Gruß Nero


Deutsche Signal-Instumenten-Fabrik
Max B. Martin KG
Albert-Schweizer-Straße 2

D-76661 Philippsburg

Tel: 07 256 - 92 0 - 0

Andreas 53/01
14.07.2004, 16:18
Hallo!

Was fürn Satz für 400€ ?, Schallbecher ?

Da an den Schallbechern selbst nix kaputt gehen kann, brauch man i.d.R. nur die Memberane austauschen.´Dies kann vom Benutzer vor Ort selbst ausgeführt werden!

Wenn man Membrane austauschen muss, dann immer alle. Denn wenn eine Mebrane kaputt ist, sehen die anderen nicht viel besser aus und man hat dann doppelt arbeit.
Der Austausch kann an der montierten Anlage vorgenommen werden, jedoch ist für die Dauer der Arbeiten die Anlage nicht funktionsfähig!

Einen Satz Membrane für vier Schallbecher, kostet bei mir 25€ inkl. Austausch u.-Abstimmanleitung !

MfG

Nero
14.07.2004, 17:07
@ Andreas 53/01

Ja, für den komletten Satz ~ 400 Euro... Hatten schonmal einen kleinen Unfall mit einem Rolltor....

Hast Du auch ein Rezept gegen den ziehmlich biestigen Schraubenkleber??

Gruß Nero

PS: Kriegst Du die dünnen Plastkmenbranen auch sauber raus? Oder sind die im Rep.-Kit mit dabei?

Andreas 53/01
14.07.2004, 17:52
Hallo!

Nun, das Problem mit den Schraubenkleber ist ein allgemeines. Wenn nichts mehr geht, und aklle Schraubendreher versagen, müssen die Hörner abgebaut werden, und die Stiftschrauben M4 mit Fingerspitzengefühl sauber rausgebohrt werden, aber so, das das gewinde event. bestehen bleibt bzw. nachgeschnitten werden kann. Notfalls muss dann ein neues Gewinde M5 nachgeschnitten werden. Das geht natürlich nur einmal, weil das Bohrloch dadurch immer größer wird.
Alles in allem etwas übertrieben, denn der Schallbecher selbst ist in das Membrangehäuse geschraubt, dieser mit der Überwurfmutter gesichert und dannoch die Stiftschraube als Verdrehsicherung. Die Stiftschraube fixiert den Schallbecher in seiner Endlage so wie er abgestimmt wurde, damit der Ton sich nicht verändern kann.
Man sollte nach dem Membranewechsel die Hörner neu abstimmen, aber wenn die Endlage der Becher durch die Senkbohrung fixiert war, sollten die Hörner auch in dieser Lage wieder Töne von sich geben. Aber, wenn die Anlage eh schon auseinander ist, ist das Abstimmen kein Problem mehr!

Der Membrane-Satz beinhaltet vier Kupfer-Membrane und die PY-Dichtungsscheiben dazu.

Da der Kompressor rein Mechanisch aufgebaut ist, braucht auch er Wartung ! Zunächst darf er nie stehend betrieben werden. Immer nur liegend mit dem Ölreservoir nach oben stehend. Und Öl ist das was in dieses Döschen hin und wieder nachgefüllt werden muss. Ein Harzfreies Schmieröl z.b. Nähmaschine, welches die Verdichterlamellen aber auch die Schallbecher und somit die Membrane schmiert.
Je nach Laufleistung ( täglich ca. 30 min ) sollte alle 14 Tage Öl nachgefüllt werden.
Die Hauptstörungen treten durch Trockenlauf ohne Schmierung auf, das ist auch der grund warum die Kupfermembrane Oxydieren und kaputt gehen. Das Öl verhindert den Kontakt mit feuchtig in den Schallbechern.

MfG

Nero
14.07.2004, 18:53
Cooler Tipp!!! Meld mich bei dir wenn`s mal wieder soweit sein sollte...

Und im Umkehrschluß: Je öfter man durch die gegend Bläst, desto länger hat man spaß an den Dingern!!! Werd gleich morgen die Sicherungen von den E-Anlagen ziehen... :)

Gruß Nero

tower911
14.07.2004, 19:25
Hi,
es gibt von der Firma Martin eine Pflegeanleitung.Ich hab auch noch eine ältere hier irgendwo rum fliegen. Auf keinen Fall solltest du WD40 Nehmen und damit das Horn/Membran ölen. Gibt spezielles Öl dafür. Martin Hörner soll man eigentlich alle 1 bis 2 Jahre ölen.
greetings
tower

Andreas 53/01
14.07.2004, 20:48
Hallo!

Das mit dem Ölintervall kann nicht so richtig stimmen, den selbst auf dem Ölreservoir steht drauf, alle 14 Tage Ölen.

Der Kompressor hat im Laufbetrieb einen sehr hohen Widerstand zu überstehen.
Im Verdichtergehäuse sitzt eine Exentrisch angeordnete Scheibe. In ihr sind vier lose eingelegte Mitnehmerscheiben. Durch die Drehung entstehende Fliehkraft werden diese Scheiben an die Außenwand gedrückt und schieben die über die Ansaugöffnung am Elektromotor angezogene Luft gegen eine Auslassöffnung. Dadurch ensteht ein Luftdruck der dann an die Verteilerbüchse geleitet wird.

Damit diese Lamellen sich nicht festsetzen können, müssen sie immer geölt werden. Dies wird über das Öleservoir erreicht, indem der angesaugte Luftstrom am Öldocht vorbeigeführt wird, und somit Öl in die Luft gelangt und alle beweglichen Teile oberhalb des Elektromotors schmiert!
Anfangs waren die Lamellen aus Stahl, heute sind sie aus Pertinax.
Pertinax ist im Prinzip Presspapier. Man kennt das meist als Trägerplatten für Relais oder auch Platinen.

MfG

Andreas 53/01
14.07.2004, 20:58
Hallo!

Hier ein Schaubild wie der Luftdruck erzeugt wird.

MfG

Wasserwachtler
14.07.2004, 20:59
Es gibt extra ein kompressoröl für diese Hörner. Ölt es doch mal.

Andreas 53/01
14.07.2004, 21:21
Hallo!

Ja sicher gibt es das, aber jedes andere Druckluftöl kann man auch verwenden.
Es muss aber nicht das mit Martinsstempel versehene Ölkännchen sein !

MfG

Nero
15.07.2004, 12:14
Ich hab auch nicht gesagt, dass ihr (ich) den Komprssor mit WD 40 ölen sollt, sondern das dies eine Möglichkeit ist die Membrane "zu retten."

Die Pflegeanleitung sagt übrigens wirklich: alle 14 T. 15 Tropfen Öl... Und alle 6 Monate sollten sie Lager gefettet werden... Das mit dem Fett haben wir aber noch nie gemacht. Unser ältester Kompressor ist seit 10 Jahren im Einsatz...

Gruß Nero

Wasserwachtler
15.07.2004, 12:33
Immer wenn bei uns der TÜV ist wird der Kompressor gründlich gereinigt und gewartet.

Florian kommen
15.07.2004, 14:13
Original geschrieben von Nero


... Unser ältester Kompressor ist seit 10 Jahren im Einsatz...



Unser ältester ist jetzt 32 Jahre im Einsatz, und wird auch mindestens jeden 3 Tag betrieben. Er funktioniert noch einwandfrei. Jedoch wird das Fahrzeug heuer weggegeben und ein neues beschafft, somit wird auch der Kompressor ausgemustert.

Es ist meiner Meinung nach wirklich so das Sie länger gehen wenn sie regelmäßig benutzt werden. Denn der eine Kompressor ist jetzt 32 Jahre alt und der Kompressor des GW-Nachschub der höchstens zwei drei mal im Monat rausfährt (meistens ohne Horn) ist nach 4 Jahren kaputt gewesen. Kaputte Lager!

Bei uns werden die Kompresser jährlich geölt und gefettet. Das macht man beim Werkstattabend.

Gruß Stefan!