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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Digitalfunk: Tetra im Osten, XXX im Westen



netzguru
13.07.2004, 22:41
Hallo,
ein Beitrag bei Heise zu Tetra
http://www.heise.de/newsticker/meldung/49070
mfg
netzguru

FunkerVogth
14.07.2004, 00:25
Hallo!

Tja, nix neues.

Unterhalten wir uns doch wieder über was realistisches:

unsere gute alte analoge Funktechnik.

Hat ja auch mit dem Fortbestand solcher Foren zu tun, oder??

chemielaborant
30.07.2004, 14:14
Ich hab mich mal mit nem Kamerad aus der Feuerwehr über das Thema TETRA unterhalten. Die Feuerwehr hat sich erst letztens Geld aus der Vorschusskasse genommen, um an nem Fahrzeug was größeres zu machen, alles in allem 800.000 EUR. Dann haben die noch vor nicht allzulanger Zeit das sog. "FuG 8b" gekauft, einmal fürs Gerätehaus, und für die Fahrzeuge, die waren auch sauteuer. Das müsste alles weg. Die neuen Funkgeräte, die "digital sprechen", sind wahrscheinlich auch sauteuer, digitale Melder kosten ca. 600 EUR pro Stück, ohne Ladestation. Dann kämen noch die Funkgeräte in den Gerätehäusern, die müssten auch weg, inklusive Fahrzeuggeräte. Neue Antennen, dann noch die Handheld-Technik (2-meter-Ersatz). Und die FF haben kaum Geld zur Verfügung. Dann wäre auch nicht alles digital, sondern nur manches, und man bräuchte 2 Geräte, eines analog, eines digital, um alles mitzubekommen (von der berechtigten Seite aus, nicht von der der Schwarzfunker), denk ich mal. Wie es bei der Polizei und beim Rettungsdienst aussieht, weiß ich nicht.

Die durchgeführten Tests waren nicht zufriedenstellend, und es gab noch einige Probleme.

Und was ist mit nem Funkloch? Ein Funkgerät ist sein eigener, selbstständiger Sender und Empfänger, da brauchts kein Netz, im Gegensatz zur Digitaltechnik. Stellt euch mal vor, die stehen im Wald, und haben kein Netz, dann wars das mit Kommunikation.

Und nachdem man gesehen hat, was TollCollect so alles angerichtet hat....

analog vor, noch ein Tor. Is leider zum Nachteil der Sicherheit, jeder Depp kann BOS-Funk hören. Obwohl, ich denk, irgendwann gibts auch Geräte, die auch digitalen Funk entschlüsseln können, und dann stehen die Behörden wieder da, wo sie rausgekommen sind.

Ebi
30.07.2004, 14:26
Original geschrieben von chemielaborant
Ich hab mich mal mit nem Kamerad aus der Feuerwehr über das Thema TETRA unterhalten.
Die durchgeführten Tests waren nicht zufriedenstellend, und es gab noch einige Probleme.

Und was ist mit nem Funkloch? Ein Funkgerät ist sein eigener, selbstständiger Sender und Empfänger, da brauchts kein Netz, im Gegensatz zur Digitaltechnik. Stellt euch mal vor, die stehen im Wald, und haben kein Netz, dann wars das mit Kommunikation.

Obwohl, ich denk, irgendwann gibts auch Geräte, die auch digitalen Funk entschlüsseln können, und dann stehen die Behörden wieder da, wo sie rausgekommen sind.
Hi, dann ist dein Feuerwehrkamerad und du nicht richtig informiert.
1. Die durchgeführten Tests verliefen zufriedenstellend !!
2. Ein TETRA Funkgerät braucht nicht unbedingt ein Netz, es gibt einen Direkt-Mode, und schon funktioniert die Kommunikation untereinander wieder.
3.Ich halte es für ein Gerücht, dass es Geräte (Scanner) geben wird, die TETRA entschlüsseln können. Erstens ist es wie im GSM-Netz, mithören nur mit extrem teuren Geräten möglich, die sich kein normal sterblicher leisten kann und dann wird es noch zusätzlich eine End zu End Verschlüsselung geben, die nicht mit normalen Geräten zu knacken ist.
mfg
Ebi

HLF49/1
30.07.2004, 14:32
Ich wollte nur mal anmerken das digitale Funkgeräte nichts mit der Alarmierung zu tun haben.(DME)

chemielaborant
30.07.2004, 16:26
1. Die durchgeführten Tests verliefen zufriedenstellend !!
Also, nachdem, was ich gelesen und gehört hab, waren die alles andere zufriedenstellend....


2. Ein TETRA Funkgerät braucht nicht unbedingt ein Netz, es gibt einen Direkt-Mode, und schon funktioniert die Kommunikation untereinander wieder.
*tetrafunkbuchrauskram*
Joa, scheint zu stimmen, obwohl ich in nem Forum mal anderes gelesen hab, naja egal.

Bin mal gespannt, ob das das gleiche gibt, wie mit TollCollect.

Autobahnmaut hat net funktioniert, Dosenpfand net, Zigarettensteuern bewirken das Gegenteil, da kanns mit TETRA ja heiter werden....


3.Ich halte es für ein Gerücht, dass es Geräte (Scanner) geben wird, die TETRA entschlüsseln können. Erstens ist es wie im GSM-Netz, mithören nur mit extrem teuren Geräten möglich, die sich kein normal sterblicher leisten kann und dann wird es noch zusätzlich eine End zu End Verschlüsselung geben, die nicht mit normalen Geräten zu knacken ist.
Muss ja kein Scanner sein, kann ja pc-gestützt sein, oder sonstwas in der Richtung.

Was machen die dann mit den ganzen alten Geräten, das sind ja auch net grad wenige? Die würden das Anschaffungsgeld zum Fenster rausschmeissen, und dann käme nochmal sowas dazu. Jaja, das liebe Geld, immer ein Problem >.<

ardelt
30.07.2004, 16:49
Hallo zusammen,

so weit mir bekannt ist, war der Feldversuch im Raum Aachen ein Erfolg.
Das Disaster von TollCollect wird sich hier wohl nicht wiederholen. Die Technik die zum Einsatz kommen soll, ist seit Jahren bereits erprobt und in der Industrie im Einsatz (z.B. Großflughäfen). In unseren europäischen Nachbarstaaten funktionieren diese Systeme auch problemlos.
Zum Thema Abhörsicherheit:
Prinzipiell gilt: Alles was verschlüsselt wird, kann auch wieder entschlüsselt werden! Aber, hat von euch schon mal jemand versucht, das Handynetz abzuhören und zu entschlüsseln? Wenn das jemand geschaft hat, mein Glückwunsch. Damit hat er die einfachen Übungen bereits absolviert und kann ans Eingemachte gehen. Nur so einfach mit PC ist es nicht getan. Der digitale Bündelfunkstandart benutzt unter anderem das Frequenzhopingverfahren. Also hier brauch man schon einen Empfänger, der das in echtzeit mitmacht.
Von der End- zu Endverschlüsselung wollen wir erst gar nicht reden.

Gruß Bernd

FunkerVogth
31.07.2004, 03:45
Hallo!

Zufriedenstellend scheint das in Aachen vielleicht bie der POL zu sein.

Aber man muß es auch für FW und RD sehen und da war man doch nicht so begeistert. Und das stand sogar in einem Bericht des Hessischen Feuerwehrverbandes. War auch hier nachzulesen.

Ich bin der Meinung das es z.T. auch schön geredet wird. Aber das ist ja überall so.

Das mit dem Direct-Mode stimmt.

Alarmierung und Tetra???? Ist in dem System nicht mit drin, bzw. das was man sich vorstellt ist ein Witz: Handfunkgerät ohne Sendeeinheit.
Zumal es ein System ist in dem man sich anmelden muß, also was machte das Gerät nachdem es alarmiert wurde, es meldete sich an und damit soll wohl die Alarmierungskette unterbrochen gewesen sein.
So habe ich es mal gehört.

chemielaborant
31.07.2004, 10:06
Ja, stimmt schon soweit. Was ich mir halt denk, is das das so nen bissle nach dem Motto "Was der Bauer net kennt, frisst er net" geht. Am Anfang: "Nää, mag ich net", "doof", "viel zu teuer", und am Ende klappts dann doch, und is auch zufriedenstellend.

War bei den neu rausgekommenen Windows-Versionen nicht anders....

Durch die komplexe Datenübermittlung haben die Behörden halt die Möglichkeit viel schneller zu reagieren. Die Polizei muss net erst nach Dastan brüllen, um nen Kennzeichen überprüfen zu lassen oä, sondern kann das gleich vom Fahrzeug aus tun, ohne 5 Minuten lang rumbuchstabieren (Anton Martha Paula Ida Gustav Ludwig Dora Ida Anton Nordpol....) zu müssen.

daumen hoch, das das alles klappt.
Hört man mit dem Scanner halt Taxifunk oder Strassenbahnfunk :-p

Wasserwachtler
31.07.2004, 11:14
Hallo,

ch denke mal so, dass das ganze wie alles Vor und Nachteile hat.
Aber jeder weiß, dass der Staat pleite ist und jeder weiß dazu was die umstellung kosten würde, denn mal kann ja mal schaun was ein so ein Tetra gerät kostet und von denen braucht man tausende.
Dann auch die Umstellung die Leitstellen usw.
Also ich denke, wir werden schon noch lange bei Analog bleiben, besonders RD und FF. Bei der POL könnte es vielleicht etwas anderes sein, bin mir da aber auch nciht sicher, denn es wäre ja etwas schlecht wenn die einen Tetra hätten und die anderen nicht, denn dann würde die Kommunikation garnicht mehr funktionieren.

Wir sind hier so weit mit Analog voll zufrieden. Naja das mit dem Abhörproblem, wie gesagt jedes System hat seine Macken.

fireboy
31.07.2004, 13:10
Hallo,

also manche großen Städte wo jetzt grade neue Leitstellen bauen, weil ihre bisherige Technik veraltet ist und hierfür einie Millionen Euro ausgeben, die werden sicherlich nicht bald wieder alles umbauen nur wegen Tetra. Ich denke mir das die sich dann auch sagen die Spinnen oder so.

Und bei uns ist es so, das wenn es dinge gibt die wo nicht jeder hören soll, das man die über Telefon bereits macht. Jedes Auto hat eigentlich immer ein Handy oder so dabei und wenns ein privates sein sollte. Also ich denke auch das es die Analoge Technick schon noch ein paar jahre geben wird!!

Grade auch analoge und digitale Alarmierung, bei uns wird noch beides betrieben, hauptsächlich zwar digital, aber nalog läuft eben weiterhin mit. Mein Bekannter aus der Funkwerkstatt meinte auch, wieso sollen die das abstellen, des kostet ja nix.

Also ich sag einfach mal so, bis sich da irgendwas noch tut, da fließt noch viel Wasser den Neckar runter.

In diesem Sinne!!

FunkerVogth
31.07.2004, 14:52
Hallo!

Leitstellenmäßig wirst Du die neuen Systeme auch für Tetra verwenden können.
Hierbei RD und FW im Kreis Aachen läuft es ja auch im Mischmaschbetrieb analog und Tetra.

löschhund
31.07.2004, 16:41
Leute, ihr müsst einfach nur realistisch denken: Hat Deutschland Geld? Nein! Gibt es wichtigere Probleme als Digitalfunk? Ja!

Es ist zwar im Schengener Abkommen festgelegt, dass wir umrüsten müssen. Aber soviel ich weiß nur für die Polizei. Damit sind die Kosten schonmal halbiert.
Wir müssen erst umrüsten, wenn keine Ersatzteile oder Ersatzgeräte für die analoge Technik mehr verfügbar sind. Und das kann dauern.

Gruß
löschhund

löschhund
31.07.2004, 16:45
Zu dem oben genannten Artikel:
Polen kann meiner Überzeugung nach nur den Digitalfunk einführen, da die EU (und damit vor allem Deutschland und Frankreich mit ihren Beiträgen) Mittel zur Grenzsicherung bewilligt hat. Würde die EU uns auch Geld geben würden wir sofort umrüsten.

Gruß
löschhund

gndn
31.07.2004, 18:05
Ich habe vor ein paar Jahren für eine Firma in München gearbeitet, die ebenfalls an TETRAPOL mitwirkt.

Damals kamen wir in Projektversuchen zu folgendem Ergebnis:

*Fakten on*

1) Das System arbeit voll zufriedenstellend, wenn es über Repeater (Relais) betrieben wird. Direct- Mode ist untauglich, egal ob in Stadt oder Land. Nur an Einsatzstellen vor Ort ist Direct- Mode tauglich.

2) Das System bietet trotz Verschlüsselung Angriffsmöglichkeiten, die sicherlich in absehbarer Zukunft ausgenutzt werden können. Dies hat nichts mit der direkten Entschlüsselung, über eine Brute- Force Methode, wie bei GSM zu tun. GSM ist aus heutiger Sicht mit einem Aufwand von ca. 10.000 Euro zu entschlüsseln, bei TETRA wird das weit schwieriger werden. Aber, es gibt eben auch andere Ansätze. Und hier ist TETRAPOL - wie jedes andere System auch, angreifbar. Das ist auch keine Frage der Kosten, mehr der persönlichen Kontakte und der zur Verfügung stehenden Technik (z.B. an Hochschulen und Fach- Firmen verfügbar). Massentauglich wird der "Hack" wohl nicht werden, er lässt sich vermutlich zurückverfolgen.

3) Toll- Collect- Schock: Die Deutschen versuchen immer einen Sonderweg zu gehen, der der sprichwörtliche Eierlegende Wollmilchsau gleichkommt. Das geht nunmal schief.

*Fakten off / Eigene Meinung on*

Früher oder später wird man sich auf bereits bestehende TETRA- Systeme besinnen, und dann erkennen, dass man nichtmal mehr dafür das Geld hat. Folglich wird es noch eine halbe Ewigkeit dauern, bis TETRAPOL als alleiniges System exisitiert.

4) Wenn man sich in D endlich mal auf die genaue TETRA- Norm geeinigt hat, werden Dual- Mode- Geräte entwickelt werden (Analog/Tetra), die dann für einen mehrjährigen Übergangszeitraum (10 Jahre oder mehr) in allen neuen Fahrzeugen eingebaut werden. Eines fernen Tages werden dann vorübergehend Analog und Digital gleichgeschaltet werden, und alle, die es bis dahin können, schalten auf Tetra um. Die die auch dann noch Analog "fahren", sich jedoch mit Tetra- Only- Dienststellen unterhalten müssen, werden bis zu einem festgelegten Stichtag alle analogen Geräte gegen digitale austauschen müssen. Nach diesem Stichtag werden die Umsetzer deaktiviert und es wird nur noch digital gefunkt. Einige Dienststellen werden aus Sicherheitsgründen bereits früher auf digital-only umschalten, diese können aber bei Bedarf ihr Dual- Mode- Gerät umschalten.

Der Vorteil der Duo- Band- Lösung liegt vor allem darin, dass keine Neuanschaffungen anfallen. 95% kann über die übliche Aussonderung von defekten- oder Altgeräten abgefangen werden. Neue Fz werden mit neuen Duo- Band- Geräten ausgestattet.


Daraufhin werden Schritt für Schritt die 4m/2m/70cm BOS- Relais entfernt und die noch auf diesen Frequenzen verbliebenen Sonderdienste umgeschaltet. Auf was das dann auch immer sein wird. Nicht alle alten BOS- Dienste sind Tetra- tauglich, z.B. Pager, Alarmauslöser u.s.w. Evtl. bleibt für diese Dienste ein reduzierter BOS- Dienst nach altem Standard übrig, vermutlich aber werden hier im TETRA- Frequenzbereich neue, digitale, Dienste geschaffen werden - die aber nicht direkt etwas mit TETRAPOL zu tun haben.

Alternative wäre in jedem Funkverkehrskreis einen Umsetzter Analog/Tetra anzubringen, dies verspricht jedoch erst dann Erfolg, wenn im Einsatzgebiet Tetra flächendeckend eingeführt wurde. Daher glaube ich nicht an diesen Weg. Kein BOS- Nutzer würde ständig von Tetra zu Analog und umgekehrt schalten, nur weil andauernd der Tetra- Versorgungsradius verlassen wird.

Tetra in einem wenig sensiblen FVK (FW/Sani/normale Polizei) als Single- Lösung von Anfang an einzuführen scheidet aus folgenden Gründen aus:

1) Gäbe es aus Gründen der Interkommunikation das Problem von ständig mind. zwei mitzuführenden Funkgeräten (Tetra/BOS 4m/2m). Aus Gründen der Tarnung, Gewicht, Platz meist nicht möglich. Oft findet sich nicht einmal in einem großen Feuerwehrfahrzeug ein geeigneter Einbauplatz (im Führerhaus)für ein zwetes oder drittes Funkgerät.

2) Hohe Kosten da alle Geräte auf einen Schlag getauscht / eingeführt werden müssten.

3) Problem der Interkommunikation mit anderen, noch nicht umgestellten Bedarfsträgern im Falle einer nötigen Zusammenarbeit. Hier müssten dann entweder temporär Umsetzer geschaltet werden, oder man einigt sich auf den kleinsten, gemeinsamen Nenner -> 4m. Das trägt auch nicht gerade zu Akzeptanz von TETRA bei. Das Problem von Fz., die sich nur vorübergehend im Funkverehrsbereich aufhalten (Polizeiliche Unterstützungskräfte, Bundespolizeieinheiten, Staatsschützer anderer Bundesländer, Zoll, KatS) wäre damit nicht lösbar, da der Aufenthalt dieser Kräfte naturgemäß nicht voraussehbar ist. Niemand kann ausserdem voraussehen, ob der Einsatz nicht doch vorübergehend in fremde Gebiete (ausserhalb der Tetra- Versorgung) führt. Umsetzer müssten also ständig geschaltet bleiben, bis der letzte in Frage kommende Bedarfsträger umgerüstet wurde. Da kann man gleich bei der Duo- Band- Lösung mit Umsetzer bleiben.


*Eigene Meinung off*


GNDN