PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : BOS Funk Erlaubnis, woher ??



Murmel
20.06.2004, 17:16
Im Zuge eines Pilotprojektes unserer 8 Feuerwehren aus unserem Amtskreis, benötige ich eine Erlaubniss damit ich offiziell den BOS-Funk hören darf und im 2-Meter Band senden darf.

Eigentlich sollte unsere "kleine Test-Leitstelle" in einem der 8 Gerätehäuser aufgebaut werden, jedoch verlangt das Projekt in der ersten Zeit das eigentlich immer jemand am Funk oder Telefon sitzt.

Deshalb wird das ganze bei mir aufgebaut, sonst wäre das mit der Erlaubniss wohl auch nicht notwendig.

Da der Bürgermeister von unserem Amt und unsere Wehrführung in das Projekt involviert sind, geschieht hier also auch nix heimlich.

Jedoch konnte mit keiner sagen ob ich eine Genehmigung zum Errichten der BOS-Empfangsstelle und Sendeeinheit im 2-Meter Band (Kanal 50 & 53, Handfunkgerät an externer Dachantenne) benötige.

Und auf eine Aussage wie: "mach doch einfach" , möchte ich mich nicht verlassen.

Zum Empfang im 4-Meter Bereich sollte eigentlich mein Scanner dienen. Oder muss ich da, falls eine Genehmigung erteilt wird, auf ein BOS Gerät wechseln. Da die Scanner ja eigentlich nicht wirklich zugelassen sind.

Wäre super wenn sich hier jemand mit den Bestimmungen auskennt und mir einmal einen Tipp zur weiteren Vorgehensweise geben kann.

PS: Falls es weiterhilft: einen BOS-Sprechfunklehrgang habe ich bereits gemacht.

Alex22
20.06.2004, 17:22
sorry ...
aber wenn ihr das offiziell machen wollt,
vergiß es das es bei dir daheim statt finden wird.

1. wie du schon gemerkt hast ist dein Scanner nicht nach TR-Bos also darfst ihn auch offiziell nicht dafür nutzen.
2. brauchst du auch für das 2m fug eine zuteilung, die wirst du aber nicht bekommen, denn ein 2m handfunkgerät ist nicht für den festen bertrieb erlaubt.
weiß zwar jetzt nicht wie das in SH ist aber es gibt Bundesländer da sind 2m feststation (das willst du ja) überhaupt nicht genehmigr wird.

MiThoTyN
20.06.2004, 18:11
Was genau willst du denn machen ?

Murmel
20.06.2004, 18:56
Es geht um das Projekt "Alarm-Ruf" von T-Mobile. Hier wurde ja schon einmal etwas darüber geschrieben. Und im Moment läuft da ja auch die Testphase bis zum August.

Ich habe auch schon seit längerem Kontakt zu den Projektleitern von T-Mobile so das dass System auch für die Bedürfnisse kleinerer Wehren optimal zu nutzen ist und die Kosten entsprechend im Rahmen bleiben.

Bei uns hier im gesamten Kreis ist es so, das wir nur sehr wenige Melder (wenn überhaupt) haben und somit nur über Sirene (die aber auch nicht jeder hören kann) alarmiert wird. Und wenn einer die Sirene hört, muss er dann die Kameraden über eine Telefonkette zum Einsatz rufen. Das ist natürlich nervig, gerade wenn es in der Nacht ist und man selbst noch verschlafen ist und kostet Zeit die wir im Alarmfall nicht haben.

Problem ist, das unsere Leitstelle das System ersteinmal nicht unterstützt. Das wäre aber eigentlich Vorausetzung um das System flächendeckend einzusetzen.

Somit werden wir die 5-Tonfolgen für die Alarmierung unserer Wehren im Umkreis selbst empfangen, auswerten und die Alarme dann per Telefonleitung an T-Mobile senden.

Ersteinmal als Pilotprojekt für unser Amt und dann später wenn die Lst. das System dann immer noch nicht nutzen will, werden wir das System dann selber für unseren gesamten Landkreis übernehmen (ca. 250 Wehren).

Wir sind zur Zeit als "Test-Leitstelle" für das T-Mobile System vorgesehen und anhand unserer Erfahrungen und Änderungen kann das System dann über T-Mobile auch dort angeboten werden wo Leitstellen das System nicht einführen wollen.

Weiteres hierzu gibt es nach unserem "Feldversuch" wohl über T-Mobile zu erfahren.

Die Software zur Auswertung wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Michael (ELS-Pro, Agent Müller hier aus dem Forum), mir und T-Mobile entworfen und erstellt und läuft nun in der Testphase bei mir.

So und deshalb muss ich hier unseren BOS Kanal hören, der PC wertet die Alarme aus und schickt sie per Telefon an den T-Mobile Server. Hier liegen die Telefonnummern zu den jeweiligen 5-Ton-Folgen (Feuerwehren) und werden dann paralell zum Sirenenalarm angerufen (mit Alarmtext).

Wir haben das mal gestetet und es ist echt sagenhaft schnell. In dem Moment wo die Sirene anläuft klingeln schon die Telefone der Kameraden. das gute bei dem T-Mobile System ist, das der Telefonalarm ALLE Nummern GLEICHZEITIG anruft und nicht wie in einer manuellen Telefokette, nacheinander.

Soweit erstmal in Kürze zu unserem Pilotprojekt.

Und nun bin ich weiter offen für Tipps wegen der BOS Zulassung.

feuerteufellars
20.06.2004, 19:16
kann sein das ich mich irre, aber war das nich schon mal im Feuerwehrmagazin???

MiThoTyN
20.06.2004, 19:19
Joa. Die Idee ist ja nicht schlecht, aber ich kann mir leider jetzt das Problem nicht erklären was du hast.

Installier doch die Software in einem der GH. Da hast du sicher irgendwo ein zugelassenes 4m Gerät, dass du benutzen kannst.
Weiterhin wird da auch sicher ein Telefonanschluss sein, über den du das ganze an T-Mobile senden kannst.

Für was brauchst du jetzt ein 2m Kanal und warum muss da IMMER einer am Funk sitzen ?
Kannst auch auf dem Rechner pcAnywhere installieren und den Rechner fernwarten. Dann hast du ja Zugriff auf den Rechner erstmal.

Zum Thema Scanner als Empfangsgerät.
Wenn das alles so kommt wie du das hier so sagst, und das alles offiziell für vielleicht 250 Wehren laufen soll, würd ich auf keinen Fall nen Scanner nehmen. Das macht keinen sehr professionellen Eindruck, wenn du so ein gebastel Zuhause betreibst. Das würd ich als Chef jedenfalls nicht gerne sehen. Das sollte schon alles ordentlich sein .....

Ein 4m Gerät muss übrigens mit Kanal und Standort registriert werden bei der RegTP. So einfach kannst du da keins mal "ausleihen".

Gruß Joachim

Murmel
20.06.2004, 20:24
@ feuerteufel: ja das war im Feuerwehrmagazin aus dem bereich Niedersachsen/Bremen. Ich hatte von T-Mobile den Bericht einmal als PDF bekommen und er wurde auch hier im Forum veröffentlicht.

@MiThoTyN:

Alsoooo.........

Da wir selber in der Testphase sind, möchte ich doch gerne immer in der Nähe von dem Rechner sein der die Alarme auslöst. Da können sicher noch der eine oder andere Fehler auftauchen.

Hier einmal kurz die Beschreibung unserer "Gerätehäuser", ich denke Du hast da eine falsche Vorstellung.

Das sind wirklich nur "Gerätehäuser" mit dem Auto drinne und ein wenig Material extra. Nix extra Raum, nix Telefon ! Das "Häuschen" wird nur aufgschlossen wenn das Auto mal gebraucht wird und sonst ist da keiner !

Das, wenn es richtig losgeht ein BOS Gerät her muss ist mir auch klar. Aber da wir zur Zeit auch nur testen um irgendwann sagen zu können: "das klappt und wir können das gebrauchen". Das wäre der Moment wo unsere Lst. und die "hohen Herren" dann einlenken und das System installieren. Dann wäre unsere Vorarbeit beendet und es läuft wie es laufen muss.

Da die Telefon-Alarme von den Kameraden über Tastendruck bestätigt werden können (1-ich komme sofort zum Einsatz, 2-ich komme später durch längere Anfahrt von Ausserhalb, 3-ich komme garnicht) bekommen wir nach ca. 2 Minuten eine Mail mit dem Status der verfügbaren Einsatzkräfte. Die Leitstelle wüsste dann wieviel Mann der jeweiligen Wehr kommen werden und kann ggf. eine Nachbarwehr zusätzlich alarmieren. Diese Möglichkeit haben wir dann auch und könnten dieses über 2 Meter dem Fahrzeug mitteilen ob noch etwas an Kameraden dazu kommt oder ob wir der Leitstelle mitteilen das der Nachbarort mit raus muss.

Das wäre aber erst in ein paar Wochen soweit bis unsere "kleine Leitstelle" steht und auch ständig besetzt wäre. Aber der Punkt ist zur Zeit zweitrangig.

Wir hoffen ja das unsere Leitstelle das System einführt und dann wäre alles gut.

Aber bis dahin, müssen wir uns erstnal selber helfen.

löschhund
20.06.2004, 20:47
Also, ich hatte vor kurzem Sprechfunkerlehrgang. Dort haben wir gelernt, dass 2-Meter Geräte nicht stationär betrieben werden dürfen.
Insgesamt hört sich das ganze Projekt recht eigenartig an (meine eigene Meinung!). Ich finde es außerdem recht bedenklich, dass bei euch nicht für eine ausreichende konventionelle Alarmierung mit FME's gesorgt wurde.

Gruß

MiThoTyN
20.06.2004, 20:52
Original geschrieben von löschhund
Also, ich hatte vor kurzem Sprechfunkerlehrgang. Dort haben wir gelernt, dass 2-Meter Geräte nicht stationär betrieben werden dürfen.

Kommt aufs Bundesland an. Aber vom Prinzip her stimmt das.


Insgesamt hört sich das ganze Projekt recht eigenartig an (meine eigene Meinung!).


Was genau ist daran Merkwürdig. Es wird versucht einen 2ten Alarmierungsweg aufzubauen. Das System von T-Mobile ist sehr professionel. Muss halt nur in den entsprechenden Städten/Kreisen integriert werden. Und das macht Murmel ja gerade.


Ich finde es außerdem recht bedenklich, dass bei euch nicht für eine ausreichende konventionelle Alarmierung mit FME's gesorgt wurde.

*lach* Das finde ich sehr schön von dir, dass du das bedenklich findest. Noch bedenklicher finde ich, dass solche Wehren meist auch keine ausreichende Schutzkleidung haben, kein vernünftiges Feuerwehrhaus und alte Technik .... Sag das mal dem Bürgermeister vor Ort .. Der wird sich freuen ....
Aber das ist ein anderes Thema, was hier auch schon mehrfach behandelt wurde.

@Murmel

Ja ok ... Mit diesen Infos macht das ganze dann am Ende doch noch Sinn !! :-)
Aber ich fürchte auch, wie Ebi schon gesagt hat, dass das alles nicht so einfach gehen wird... Da steckt viel Bürokratie dahinter.

An deiner Stelle würd ich das dann einfach nicht soooo offiziell machen.... Eher privat ... Das ist zwar dann immer noch nicht so Atsrein mit dem Scanner und so .. Aber wo kein Kläger und so ...
Weißte was ich mein ? ;-)

Gruß Joachim

löschhund
20.06.2004, 20:59
Also wenn T-Mobile das richtig professionell betreiben will, sollte es auch Betriebspersonal stellen (meiner Meinung nach). So könnten Erfahrungen genau dokumentiert werden. Denn selbst ist man wohl eher nicht 24 Stunden zu Hause um an der Alarmierungseinrichtung zu sitzen.
Außerdem denke ich, dass es ewig dauern wird die Genehmigung für solch eine Einrichtung für zu Hause zu bekommen (wenn man sie überhaupt bekommt).

Außerdem ist es von der Kommune grob fahrlässig, dass zurzeit keine ausreichende Alarmierungseinrichtung gegeben ist. Immerhin könnten dadurch Menschenleben gefährdet werden. Deshalb ist die Installierung einer alternativen Alarmierungseinrichtung sehr lobenswert, für mich aber keine wirkliche Alternative.

Gruß
löschhund

Murmel
20.06.2004, 21:01
komm, komm , nix gegen unseren Bürgermeister !! Hier auf den Dörfern sind die Feuerwehrleute echte Götter und werden von den "hohen Herren" unterstützt wo nur geht. wir haben vor 2 Jahren erst ein neues TSF-W bekommen ! Also sag mal nix.

Aber in Punkto Alarmierung stehen die echt still: ging immer, geht auch weiter so.

Problem ist nur das immer mehr Leute ausserhalb arbeiten müssen weil es in den kleinen Orten keine Arbeitsplätze gibt.

Das sind aber unsere Kameraden die gebraucht werden. Haben aber kein Geld für FMEs und somit erreichen wir die nicht.

Ergebniss: Bei einem Alarm am Tage keommst Du ein Auto mit 6 Sitzplätzen nicht voll !!

Deshalb die Idee mit T-Mobile, und der Bürgermeister steht dahinter und übernimmt die gesamten Kosten !! Das ist doch was !!

Nur das "wie" , das müssen wir machen.

Und wir schaffen das !!

Murmel
20.06.2004, 21:12
naja, wenn alle stränge reißen dann hätten wir da eine rettungswache in der nähe die ständig besetzt ist.

dann wird das system eben da installiert und gut ist das. aber schön ist das am Anfang eben nicht.

Der Torsten
20.06.2004, 22:19
Ein kleiner Haken ist da auch noch, den bis jetzt, glaube ich, niemand erwähnt hat:
Ortsfeste Funkstellen der BOS müssen nicht nur registriert sein, sondern werden einzeln geprüft (so mit Messung nach EMVU ("Elektrosmog")) und im Aufbau kontrolliert und dann erst genehmigt. Ich finde das als Alarmierungsweg wirklich klasse, aber die "Funkseite" hört sich nicht so an, als ob die Prüfer der RegTP das genehmigen würden.
Hier in Berlin mußte ein DRK-KV seine Funkanlage aus den Bereitschaftsräumen abbauen, weil die Anlage nicht den EMVU-Richtlinien entsprach. (die Prüfung ist auch noch schweineteuer)
Seit diese Richtlinien verschärft wurden, ist es richtig schwer, ortsfeste Funkstellen zu errichten.

Firefighter_159
20.06.2004, 22:36
@ Murmel
inwiefern habt ihr denn eine Software entwickelt?
Wird hier eine bereites vorhandene Auswertroutine (BOS Control/ FMS-Pro) verwendet oder wurde hier eine extrige entwickelt?

@all sind die Auswertroutinen von els-pro und fms-pro eigentlich identisch oder verschieden?

MKG FF_159

Murmel
21.06.2004, 08:59
Also zur "Entwicklung":

Nach meinen Gesprächen mit T-Mobile musste eine Software her die wirklich NUR die 5-Ton Folgen auswertet. Diese müssen aber bekannt ein und eingegeben werden.

Danach wird eine der 5-Ton-Folge zugeordnete Nummer angerufen. Diese geht zum T-Mobile Server und löst die "Telefonkette" aus.

Meine Idee an der Sache war eine "Stand-Alone" Software zu entwickeln die im Prinzip auf jeder Wache laufen kann.

Macht aber mehr Sinn wenn es sie für mehere Wehren arbeitet, dann muss nicht jede Wache einen Rechner laufen lassen.

Nach Rücksprache mit dem "Agent Müller" wurde dann von ihm die ELS-Pro so "abgespeckt" das wirklich nur die 5-Ton-Folgen erkannt werden und ein Telefonanruf erfolgt.

Die Software hat keine extras wie die anderen bekannten Leitstellen-Systeme.

Die neue Soft von Agent-Müller wird nun von mir getestet und wenn alles läuft wird die dann auch von T-Mobile angeboten für die Wehren (oder andere BOS) wo das Alarm-Ruf System nicht in die großen Leitstellen integriert wird.

Geht natürlich auch für den Hausgebrauch. Man gibt seine 5-Ton Folge seiner Wehr ein und nur seine eigene Handy Nummer und wird bei einem Alarm angerufen.

Aber wie gesagt, noch testen wir.

Über Preise der Soft kann dann sicherlich später etwas gesagt werden.

tower911
22.06.2004, 09:34
Ich frage mich ob ihr das FSHG kennt. Da steht doch eindeutig drin das die Stadt/Gemeinde für einen angemessene Feuerwehr sorgen muss. In dem Satz inbegriffen ist die alarmierung. Entweder baut ihr mehr Sirenen oder schafft ein paar Melder an.
Das sollte auch euer Wehrführer oder Stadtbrandinspektor durchsetzen können. Das Gesetz ist auf seiner Seite.


Aber was das mit den 2meter Feststationen auf sich hat wundert mich doch. Wenn eine Feuerwehr im Wachbüro ein fest eingebautes 4meter gerät hat mit eigenem Funkrufnamen und daneben ein 2meter Gerät soll das 2meter Gerät verboten sein ???
Glaub ich nicht.


greetings
der tower

Der Namenlose
22.06.2004, 10:13
Original geschrieben von tower911
Ich frage mich ob ihr das FSHG kennt. Da steht doch eindeutig drin das die Stadt/Gemeinde für einen angemessene Feuerwehr sorgen muss.

Wenn schon zitieren, dann aber auch richtig. §1 Abs. 1 FSHG NW erwähnt die "den örtlichen Verhältnissen entsprechende, leistungsfähige Feuerwehr". Aber genau hier liegt der auch schon der Knackpunkt, das gilt für NRW, Murmel hingegen kommt aus SH. Dort wird zwar auch etwas ähnliches um Gesetz stehen, muß aber nicht genau das selbe bedeuten, wie in NRW.



Aber was das mit den 2meter Feststationen auf sich hat wundert mich doch. Wenn eine Feuerwehr im Wachbüro ein fest eingebautes 4meter gerät hat mit eigenem Funkrufnamen und daneben ein 2meter Gerät soll das 2meter Gerät verboten sein ???
Glaub ich nicht.

Kannst Du aber ruhig glauben, ist tatsächlich erst einmal so. Fest eingebaute 2m-Geräte sind quasi nur noch für ELW zulässig. Es gibt dafür mehrere Gründe, technische wie auch einsatztaktische.

Ein einsatztaktischer Grund ist z.B., daß es sich beim 2m-Funk um Einsatzstellenfunk handelt und nicht um Führungsfunk (=> 4m-Band). Die Verbindung zur Leitstelle/Einsatzzentrale/Nachalarmierungsstelle soll eben über den Führungsfunk im 4m-Band erfolgen, nicht über den Einsatzstellenfunk, um beides zu trennen und gegenseitige Störungen durch Überlastung vermeiden. Um den Sinn der Trennung deutlicher zu machen, muß man einfach mal die Situatuion gedanklich umdrehen: An der Einsatzstelle gibt der Angriffstrupp ja auch seine Lagemeldungen nicht via 4m-Funk an den Gruppenführer. Was bei der Mitnutzung des 4m-Funks als Einsatzstellenfunk geschehen würde, kann sich jeder sicherlich ausmalen.

Nun möchte ich aber auch noch einen technischen Grund nennen. Als wichtigster Grund sei der Ausschluß der Störung von Gleichkanalnutzern genannt. Durch die bei Feststationen größere und damit effektivere Antennenhöhe und ebenso erhöhte Sendeleistung betragen die Nutz- und damit auch die Störreichweite der Geräte ein vielfaches derer der Handfunkgeräte. Da im 2m-Band allerdings nur wenige Kanäle zur Verfügung stehen, sind diese nun mal mehrfach vergeben, oft schon erneut in Nachbarlandkreisen/-städten (bzw. natürlich anderen Städten im selben Landkreis), die durch die Feststationen dann in ihrem eigenen Funkverkehrskreis gestört werden. Auch hier ein Beispiel aus der Praxis zur Verdeutlichung der Problematik: Man stelle sich vor, der eigene Angriffstrupp wird im Innenangriff beim Kellerbrand nicht mehr gehört, weil er durch die 2m-Feststation der Nachbarstadt übersprochen oder doch zumindest so gestört wird, daß eine Verständigung nicht mehr möglich ist...

Ich hoffe, meine Darlegungen sind halbwegs verständlich und nachvollziehbar.

Christian
22.06.2004, 11:10
Hallo,

Der Namenlose hat zweifellos recht. Es gibt trotzdem Situationen, bei denen ich eine 2m Feststation für sinnvoll halte. Wir (NRW) habe auch eine Feststation im 2m Band. Diese wird hauptsächlich für "innerstädtische" Kommunaikation genutzt. Der Atemschutzeinsatz erfolgt dann aber auch auf einem getrennten Kanal.

Gerade bei Unwettereinsätzen, bei größeren Veranstaltungen usw. hat sich das bewährt, da der 4m Kanal oft belegt ist (analoge Alarmierung, kleine Feuerwehren haben kein FMS).


Ich muß dazu sagen, daß wir keinen ELW haben. Wir haben zwar einen auf Kreisebene, der kommt aber so gut wie nie zum Einsatz.

Der Namenlose
22.06.2004, 11:25
Original geschrieben von Christian
Gerade bei Unwettereinsätzen, bei größeren Veranstaltungen usw. hat sich das bewährt, da der 4m Kanal oft belegt ist (analoge Alarmierung, kleine Feuerwehren haben kein FMS).

Habt Ihr keinen Ausweichkanal im 4m-Band, wie z.B. einen KatS-Kanal oder dergleichen?


Ich muß dazu sagen, daß wir keinen ELW haben. Wir haben zwar einen auf Kreisebene, der kommt aber so gut wie nie zum Einsatz.

Das würde ich dringend ändern, so ein Fahrzeug (natürlich nur zusammen mit gut ausgebildeter Besatzung) kann maßgeblich dazu beitragen, den Einsatzerfolg zu sichern. Gute Kommunikationsanbindung ist noch immer das A und O bei allen Schadensereignissen, die mehr als die Beseitigung von Ölflecken erfordern.

löschhund
22.06.2004, 19:24
Aber für die Benutzung des Kanals des KatS muss eine Genehmigung der Leitstelle.
Bei uns wird der KatS-Kanal nur für Funkübungen oder bei Katastrophenalarm freigegeben.
Und Leitstellen sind oft sehr träge, was Genehmigungen angeht.

Gruß
löschhund

Der Namenlose
22.06.2004, 19:30
Original geschrieben von löschhund
Und Leitstellen sind oft sehr träge, was Genehmigungen angeht.

Das kann ich nicht bestätigen, schließlich ist es gerade im Sinne der Leitstelle, den Funkverkehr zu entzerren und auch in schwierigen Situationen zu gewährleisten. Was natürlich einen Moment dauern kann, ist die Bereitstellung von Kanälen über die Standardzuteilung hinaus, hier habe ich aber mit der dafür in NRW zuständigen ZPD auch schon gute Erfahrungen gemacht.

Christian
22.06.2004, 20:01
Original geschrieben von Der Namenlose
Das kann ich nicht bestätigen, schließlich ist es gerade im Sinne der Leitstelle, den Funkverkehr zu entzerren und auch in schwierigen Situationen zu gewährleisten. Was natürlich einen Moment dauern kann, ist die Bereitstellung von Kanälen über die Standardzuteilung hinaus, hier habe ich aber mit der dafür in NRW zuständigen ZPD auch schon gute Erfahrungen gemacht.

Hallo,

wir haben natürlich einen entsprechenden KatS Kanal. Wir sind aber 84 Feuerwehren (aus 16 Gemeinden) + 2 Werkfeuerwehren + 8 Rettungsdienste + 2 HiOrgs auf einem Kanal mit analoger Alarmierung. Kannst Du Dir vorstellen was los ist, wenn Sturm oder Unwetter sind und von diesen 84 Feuerwehren 25 alarmiert werden ? Leider ist der KatS Kanal nicht mit dem ELR verbunden, so das dort kein FMS gegeben werden kann. Die einzelnen Ereignisse sind eher unbedeutend (Baum auf Strasse, Keller unter Wasser). Wir drücken dann nur noch FMS, die Leitstelle gibt die Aufträge telefonisch an uns durch und sie werden vom Gerätehaus innerorts weitergegeben. Mit unseren Nachbargemeinden ist die Kanalverteilung (2m) abgestimmt. Die Antennenhöhe ist auf das zu versorgende Gebiet abgestimmt und steht fast im Zentrum (im Westen ist eh "nur" Holland).
Der ELW wird natürlich bei Schadenlagen die eine qualifizierte Führung angefordert. Allerdings gab es die in den letzten Jahren nicht oft. Unseren MTW kann man mittels Tisch und Funkplatz in einen Hilfs-ELW umbauen.

Mir schwebt es immer noch vor, eine "Kommunikationskiste" zu bauen, die ein 2m FuG, ein 4m FuG, eine DECT Funktelefonanlage mit GSM/ISDN/T-COM Übergang sowie eine Faxmöglichkeit und evtl noch einen Laptop bereit stellt. Dazu passende Antennen, Stromkabel etc... Diese soll im Gerätehaus gelagert werden und im Bedarfsfall zur Einsatzstelle gebracht werden. Die Kiste kann in einem Gebäude aufgestellt werden, in einem Zelt, zur Not auch auf einem LKW. Für einen ELW2 nach Norm haben wir keinen Platz und ich denke kein Geld.

Andreas 53/01
22.06.2004, 22:16
Hallo!

ganz kurz und knapp, regt euch nicht auf ...

Das System ist zwar eine gute Idee, kann und wird aber nie umgesetzt werden, da der Netzanbiter ( T-Mobile ) niemals eine 100% Netzabdeckung und vor allem Betreibssicherheit gewährleisten wird. Er würde sich die volle Verantwortung für die Alarmierungssicherheit aufhalsen...

D2-Mannesmann hatte das im Jahr 2000 ducrh Präsentationen wie " Saures Bier " in Vorträgen z.b an Kreisausbilder-Schulungen angeboten ... Aber, will keiner - nimmt keiner, weil niemand die betriebssicherheit gewährleisten kann !

MfG

Pelikan
23.06.2004, 00:00
Und aus diesem Grund ist dieses Alarmierungssystem laut TR-BOS auch nicht als "alleiniges Alarmierungssystem" zulässig.

Laut TR-BOS muss entweder über Sirenen, FME oder DME alarmiert werden.
Eine Alarmierung über Handy ist nur als unterstützende Alarmierung gestattet.

Alex22
23.06.2004, 08:52
Original geschrieben von Pelikan
Und aus diesem Grund ist dieses Alarmierungssystem laut TR-BOS auch nicht als "alleiniges Alarmierungssystem" zulässig.

Laut TR-BOS muss entweder über Sirenen, FME oder DME alarmiert werden.
Eine Alarmierung über Handy ist nur als unterstützende Alarmierung gestattet.

haben sie doch
ihr erstes alarmierungssystem ist ja die sirene.

tower911
23.06.2004, 12:22
Moin,
ich nochmal...

Also unsere 4meter Station ist bei der Leitstelle angemeldet sonst hätte sie ja keinen eigenen Funkrufnamen aber ich hab keine Ahnung ob unsere 2meter Feststation angemeldet bzw abgenommen ist. Ich halte sie aber für Sinnvoll weil wir es schon öfter hatten das Unwetter war und die LST uns Einsatzdaten über Draht mitgeteilt hat oder über 4meter, wenn er nicht zu ausgelastet war der Kanal und unser Wachbüro wo die 2meter Feststation drin ist hat dann per 2meter die Fahrzeuge an die verschiedenen Einsatzorte gelotst und koordiniert.
Und Überreichweiten sind eigentlich ausgeschlossen weils ja auch nur ein normales Funkgerät ist und die Sendeleistung ja auch nicht mehr sein darf als bei den tragbaren Geräten.

Aber danke für die Aufklärung. Wieder was dazu gelernt.


greetings
der tower

Der Namenlose
23.06.2004, 13:15
Original geschrieben von tower911
Und Überreichweiten sind eigentlich ausgeschlossen weils ja auch nur ein normales Funkgerät ist und die Sendeleistung ja auch nicht mehr sein darf als bei den tragbaren Geräten.

Hier besteht ein Mißverständnis, Feststationen arbeiten durchaus mit einer höheren Ausgangsleistung als Handfunkgeräte (FuG 10/10a/11b: 1W; FuG9/a/b/c: 2,5/6W).

Patrick
23.06.2004, 17:48
Moin!

@Murmel:
Was soll dieses Windows-Tool denn nun kosten?

Ich frage deshalb, weil eine kostenlose Alternative offensichtlich nicht berücksichtigt wurde, nämlich der Monitor. Da hätte man auch gleich nen offenen Sourcecode.

Gruß,
Patrick

Murmel
24.06.2004, 11:52
Frag mich das noch mal in 6-8 Wochen.

Wir möchten das ersteinmal testen bevor das angeboten wird.

Vielleicht wirds ja auch komplett "eingestampft". Was ich mir aber nicht denken kann.

Eine nächste Idee mit einer automatischen Telefonkette OHNE T-Mobile ist auch schon in Arbeit.

Sobald es was neues gibt, sag ich Bescheid.

Murmel
26.06.2004, 20:35
So nun bin eigentlich immer noch nicht wirklich weiter mit der BOS Erlaubnis.

Von der "2-Meter-Erlaubniss" sind wir schon mal weg.

Nun müsste ich nur noch wissen, ob ich eine Erlaubniss brauche wenn ich offiziell BOS Funk höre um damit unsere Telefonkette über PC in Gang zu setzen.

Reicht als "BOS-Gerät" als Empfänger nicht einfach ein Melder?
Das ist doch ein BOS Gerät. Nur für den Fall das mir ein Scanner nicht erlaubt wird (wovon wir mal ausgehen).

Jemand eine Idee ??

Alex22
26.06.2004, 21:06
Original geschrieben von Murmel
So nun bin eigentlich immer noch nicht wirklich weiter mit der BOS Erlaubnis.

Von der "2-Meter-Erlaubniss" sind wir schon mal weg.

Nun müsste ich nur noch wissen, ob ich eine Erlaubniss brauche wenn ich offiziell BOS Funk höre um damit unsere Telefonkette über PC in Gang zu setzen.

Reicht als "BOS-Gerät" als Empfänger nicht einfach ein Melder?
Das ist doch ein BOS Gerät. Nur für den Fall das mir ein Scanner nicht erlaubt wird (wovon wir mal ausgehen).

Jemand eine Idee ??


ein FME reicht dir ...und euer KBR dürfte dir auch die genehmigung erteilen können an eurem funkverkehrskreis mitzuhören.

DocSteel
26.06.2004, 21:11
Hallo

Ja ich hab dazu noch eine Idee: Wir machen das ganze bei uns folgendermaßen:

Bei uns steht ein Linux-Server der per 4m und 2m Gerät die FMS und Digitale Alarmierung auswertet und bei eintreffen einer bestimmten RIC bzw. 5ton Folge über eine Software und angeschloßenes Handy (bzw. Siemens Data-Box) eine SMS an vorgegebene Nummern sendet (als SMS-to-Speech auch ins Festnetz möglich, Text ist der der von der Lst im Digital-Alarm kommt). Das ganze ist kostenlos (ausser Strom) da die gesamte Software Open Source ist.

Wer dazu mehr wissen möchte: PN oder Mail

MfG:

Doc

Christian
26.06.2004, 21:23
Hallo Murmel,

Du brauchst ja eigentlich nur einen (euren) Kanal oder ?

Besorgt Dir doch einen dieser alten Kofferempfänger (SEL 287), lass ihn Dir für ein paar Euro bequarzen. Dann hast Du einen vernünftigen BOS zugelassenen Empfänger. Der Empfänger ist nebei auch noch Akkugepuffert und hat eine 5-polige DIN Buchse mit NF Ausgang so das Du das prima an die Soundkarte anschließen kannst. Per BNC Buchse kann auch bei Bedarf noch eine Aussenantenne angeschlossen werden.

In wie weit Du eine Genehmigung für den Empfang brauchst sollte mit der zuständigen Leitstelle und mit der Bezirksregierung abgeklärt sein. Vielleicht kann man dann erstmal eine "Versuchsbetrieb" fahren. Wenn das System dann fest installiert wird (für den gesamten Landkreis) muß eh eine professionellere Lösung her. Denn die Sache muß

a) Störungen müssen erkannt und gemeldet werden z.B. abgestürzter Rechner, ausgefallener Empfänger, Stromausfall. Zur Beseitigung der Störung muß adäquates Personal vorgehalten werden (nicht das Du der einzige bist der das Teil bedienen kann...)

b) die Anlage muß bedient und gewartet werden. Änderungen wie Anmeldung von neuen Teilnehmern, Abmeldung von Teilnehmern oder Ummeldung von Teilnehmern. Hinzufügen, Löschen und Ändern von Gruppen.

c) Stromversorgung, Notstromversorgung, Telefonleitung ggf. mit Bacl-Up über GSM Modem.

d) Benutzerverwaltung, Bereitstellung der Hardware, Standort der Anlage, Software Lizenzfrage, Tests, Beständigkeit gegen Fehlsauswertungen, schließlich muß eine Dokumentation erfolgen.
Wer überwacht die Verträge mit der Telekom ?

Ich denke da sind so viele Fragen zu klären. Macht das entweder auf Kreisebene als Projekt mit allen Konsequenzen oder auf privater Basis für Euren Löschzug.

testman
26.06.2004, 21:50
ich denke mal das da der kreis nicht mitmacht!

zu viele Gefaren und Aufgaben

DocSteel
26.06.2004, 22:50
Nachtrag: Bei uns wird das Stromproblem über eine USV gelöst, der Rechner ist redundant ausgelegt (2x 19" RackServer mit Suse Linux 7.3 Pro), für einen Neustart sorgt eine Hardware-Watchdog Schaltung.

MfG:

Doc

Fragen? PN oder Docsteel@gmx.de

kerkl
27.06.2004, 13:21
Wir sind eine kleine FW im Süden Bayerns, wir alarmieren seit einem Jahr mittels SMS zusätzlich (Funkprobleme, Sirene nicht hörbar) und haben beste Erfahrungen gemacht (Ecotel, Fa. Verling). Nachteil der SMS: lange Versendezeit. T-Mobile verspricht, dies gelöst zu haben und nach einer Minute alle Alarme zugestellt zu haben. Wir lösen unsere SMS mittels FME aus, der über einen Relaiskontakt die Benachrichtigung startet. Bin jetzt gerade dran abzuklären, ob unser Gerät eine SMS an T-Mobile senden kann und dadurch der Alarmanruf gstartet wird! Vielleicht wär das auch für Euch eine Lösung.
Sicher wäre es besser über einen LST-Computer zualarmieren, aber wenns nicht geht, gehts nicht!