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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mangelndes Interesse an Ausbildungen



Atemschutzwart
12.02.2004, 12:07
Hallo

Ich bin bei uns im Löschbezirk der Atemschutzgerätewart und muß demnach auch Unterrichte und Ausbildungen machen. Dieses Amt habe ich jetzt schon fast zwei Jahre. Es fällt mir immer mehr auf, daß der große Teil der Kameraden diese Ausbildung bewußt meidet und manchmal auch extrem stört. Sogar die jungen Kameraden werden so beeinflusst, daß diese nicht mehr mitkommen.
Das Problem ist nicht nur bei mir, sondern auch bei anderen Ausbildern.
Gibt es solche Probleme bei euch auch?
Wie löst ihr diese Probleme?

Danke fürs zuhören

Wasserwachtler
12.02.2004, 12:18
Dieses Problem hatten wir auch mal bei anderen Ausbildungen eben wie Rettungsschwimmen usw.

Wir hatten eben dann die Idee, dass man die Ausbildung vielleicht mal völlig anders machen müsse. Gesagt getan und wir machten eben mal was anderes, also nicht so wie jedes Jahr. Leider kann ich da zu Ausbildungen bei der FF nichts sagen, da ich mich da nicht so auskenne.
Aber vielleicht mal überlegen, was könnte man grundlegend ändern. Vielleicht die Theorie mehr in das Praktische mit einbauen? Vielleicht mal mit ein paar leuten zusammensitzen und das mal besprechen.

Atemschutzwart
12.02.2004, 13:54
So war es früher auch bei uns gewesen. Aber seitdem die Ausbildung auch von jungen Kameraden gemacht wird, häufigt sich dieses Problem. Ich versuche auch nicht den Stoff zu trocken zu machen, sondern bringe auch mal neue Dinge mitrein, die vorher noch nicht angesprochen wurden. Aber ich meine, das geht denen alles am A... vorbei, so nach dem Moto: das war früher nicht so, und heute machen wir das dann auch nicht.

Backdraft007
12.02.2004, 16:59
Verstehe ich das jetzt richtig? Die Kameraden haben keinen Bock auf Ausbildung? Wollen nichts lernen?

Komische Leute habt Ihr da. Würde mich ja mal deren Intention interessieren, warum sie bei der Feuerwehr sind.

Zum saufen und Party machen? Also ich für meinen Teil bin da, um anderen Menschen zu helfen. Und bevor ich dabei draufgehe, lerne ich lieber Sachen, die mir den A**** retten.

Christian
12.02.2004, 18:10
Hallo,

liegt es vielleicht daran das die Gruppe zu groß ist ? Bei manchen Ausbildungen ist es sinnvoll die Gruppen zu teilen der eine Teil macht Theorie, der andere Praxis dabei drauf achten das in beiden Gruppen alte und junge Kameraden sind.

Was noch gegen Störer hilft :

+ Öfter mal ne Fachfrage stellen ala : "Was bedeutet Verschäumungszahl ?"

+ Sich einen Partner suchen (der unter den Auszubildenen) sitzt und sich mit ihm die Bälle zuspielen... lebendiger Unterricht födert die Konzentration.

+ Neue (bunte) Folien verwenden oder einen Beamer. Mit PPT kann man gute Effekze Nix ist nerviger als zum zehnten Mal die gleiche SW-Folie zum Thema UVV zu sehen.

+ Extreme Störer konsequent vor die Tür setzen !

Atemschutzwart
12.02.2004, 19:00
Den Unterricht umgestellt habe ich ja. Es gibt viele bunte Folie.

Das Problem mit dem "vor die türe setzen" ist so ein Problem.
Glaub ihr ein OBM läßt sich von einem OFM vor die Türe setzen.
Das kann ich nur bringen, wenn der LBZ-führer da ist, denn der steht hinter mir.
Die Gruppe spalten kann ich auch nicht, dann fühlen sich manche auf den Schlips getreten.
Ich kann nur an deren Einstellung zweifeln.

Wasserwachtler
12.02.2004, 19:06
hast du die Leute schon mal drauf angesprochen, warum sie nie kommen?
Frag sie doch mal was du umstellen solltest, dass sie kommen würden. Vielleicht ist ja was dabei was sich machen lässt.

Atemschutzwart
13.02.2004, 07:00
Umstellen bringt auch nichts. Ist alles schon ausprobiert worden. Die haben einfach keinen Bock drauf. Am schlimmsten sind die alten, so nach dem Moto, was willst Du uns erzählen. Die sehen das Ganze als Zeit an, wo sie dann mit den anderen einen Trinken können. Die wissen doch alles. Ich finde, ich gehe hin, hänge einen Zettel am Schwwarzen Brett aus und frage nach, wer überhaupt Interesse hat am Unterricht und dann mache ich nur mit den einen die Ausbildung, und wenn es nur zwei oder drei sind. Warum sollen diese dann darunter leiden.

alarma
13.02.2004, 07:33
@Atemschutzwart

versuch doch mal etwas praktisches zu machen um die Leute zu motivieren.
Da kann man auch die "alten Hasen" noch fordern.
Ich weiss ja nicht wie gut es bei euch mit den Atemschutzgeräten aussieht, wenn du zu Übungszwecken noch ein paar Geräte besorgen kannst, wär sicher mal eine Interessante Sache wenn du ein paar fehler einbaust:
-Flasche nicht 100% am Gestell befestigt
-Flasche zu leer
-Begurtung zugezogen
-Schläuche verdreht in den Ösen/falsch befestigt
-phantasie freien lauf lassen :-)

Die Leute sollen dann alle fehler die sie (allein) finden in der gruppe nachein ander vortragen und erklären wie man es richtig macht.... oder ähnliches.
Und ganz "nebenbei" kannst du die Jungs über die Theorie ausfragen.
(Dazu musst du natürlich wissen wie es richtig ist)

MfG
Andi

Patrick
13.02.2004, 19:32
Original geschrieben von Atemschutzwart
Glaub ihr ein OBM läßt sich von einem OFM vor die Türe setzen.
Das kann ich nur bringen, wenn der LBZ-führer da ist, denn der steht hinter mir.

Wenn sie nicht freiwillig gehen hast Du zwei Möglichkeiten:
-Du unterbrichst den Vortrag bis wieder Ruhe ist. Da helfen dann vermutlich auch Hinweise wie "Leute, wir wollen doch alle möglichst schnell zum gemütlichen Teil übergehen."
-Du stellst den Störenfrieden gezielt Zwischenfragen. Dadurch, dass Du den Unterricht vorbereitest, hast Du einen Wissensvorsprung und gerade die Hochrangigen werden schlagartig ruhig wenn sie mal was nicht wissen.

Ganz abgesehen davon ist das Dein Unterricht und in dem Moment bist Du der Chef. Egal ob Du FMA bist oder Feldmarschall :)

Bei uns funktioniert das mit den Zwischenfragen eigentlich prima. In der Praxis hat sich Stationsausbildung bewährt. 4 Ausbilder mit je 4-5 Mann. Da sieht jeder was und keiner steht zu weit weg. Somit kommt keiner in Verlegenheit, mit Schwätzen anzufangen.

Patrick

Atemschutzwart
18.02.2004, 08:17
So ich hab mich jetzt schlau gemacht. Diese Ausbildung ist Pflicht nach FwDV7. Wer nicht teilnimmt, wird beim Wehrführer gemeldet und verliert dann seine Atemschutztauglichkeit, da werden sich dann einige ihre Gedanken machen.
Zudem mache ich jetzt eine Extra Ausbildung Samstags und bis jetzt habe ich festgestellt, daß mal wieder nur die kommen, die sich wirklich interessieren. Dann habe diese wenigstens die Chance, sich fortzubilden.

Die anderen, die keinen Bock haben, werden dann auch nicht zu Leckerchen (Brandhaus, Flashover-Box, etc.) herangezogen, bis sie lernen, sich mal zwei Stunden zusammen zureissen.

Progthor
10.06.2004, 12:55
Tja man sollte den leuten doch mal erklären das sie ohne diesen lehrgang nicht weiterkommen. Allerdings hat man das immer das ein Schlaumeier dabei ist. Ich mach das so, Ich versuch mit Witz die leute gleich zum anfang zu erreichen das klappt eigentlich immer und selbst der Schlaumeier hört dann auf. Und sollte wirklich mal einer Quer schießen dann schick ich ihn nach hause und muss den Wehrführer erklären warum. (das will ja auch keiner)
Ansonsten; Bloß nicht soviel "Theorie"

Gruß Progthor
KA Sprechfunk

1HFM
10.06.2004, 14:22
Auch bei uns waren einmal solche Probleme vorhanden,ich habe sie gelöst indem ich den OrtsBM. mit zu einem Atemschutzdienst eingeladen habe. Der hat dann einige "aufmunternde" Worte gesprochen.
Desweiteren habe ich einfach einen von den "älteren "
Kameraden bestimmt den nächsten Dienst auszuarbeiten und ihn auch abzuhalten. Ich habe sie dann nacheinander den Dienst gestalten lassen und nur die Aufsicht übernommen.

Und siehe da, welch ein Wunder alles war wieder gut!

PS: Derjenige der nun überhaupt keine Lust mehr hat , den muß man überzeugen das er den Posten des AGT aufgeben soll.

Gruß
1HFM

löschhund
10.06.2004, 14:31
Ich würde mich freuen wenn endlich Atemschutzlehrgang wäre!

Bei uns ist G26 und Atemschutzlehrgang zwingende Voraussetzung zur Übernahme in die aktive Wehr. Ebenso ist man zur Teilnahme am Sprechfunkerlehrgang verpflichtet, den ich in 3 Wochen besuche.
Ich persönlich gehe gerne auf Lehrgänge, um was zu ernen. Ich will schließlich auch weiterkommen und befördert werden, weil ich irgendwann einmal auch Gruppenführer oder mehr sein möchte. Doch leider finden die Lehrgänge nicht sehr häufig statt, da Geld fehlt.

Leute, die den Unterricht stören oder nicht teilnehmen wollen sind für mich untragbar, nicht kameradschaftlich und haben in einer Freiwilligen Feuerwehr nichts zu suchen.
Auch wenn man nur in der FFW ist, es ist und bleibt trotzdem gefährlich. Und ohne Atemschutz geht heutzutage nichts mehr.
Außerdem kosten diese Lehrgänge einen Haufen Geld.

Gruß
löschhund (seit März in der FFW)

axeme
10.06.2004, 15:16
Eine wirklich gut funktionierende Methode, die Leute ruhig zu stellen, ist, die Ausbildungsstunde kurz zu unterbrechen und den Störenden zu fragen, ob er nicht weitermachen will. Meistens sind sie dann ruhig. Ist das nicht der Fall, solange unterbrechen, bis er ruhig wird (seine Kameraden werden schon irgendwann dafür sorgen, dass er schweigt, ansonsten dauert das ganze ja ewig lange).
Rauswerfen sollte wirklich die allerletzte Lösung sein, weil sich der Kamerad dadurch persönlich angegriffen fühlen könnte. Aber notfalls muss auch das sein!